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Kleine Ampelkunde

Politik und Straßenverkehr: Sinn und Unsinn von Ampeln

»Bei Rot sollst du stehen, bei Grün sollst du gehen!« Wenn es denn mal so einfach wäre. Klar, die Grünen haben im Wahlkampf so viel von »Aufbruch« gesprochen, dass man ihnen durchaus abnimmt, beim nächsten Aufleuchten loszurasen (in welche Richtung ist dann wohl auch egal, Hauptsache ohne Verbrennungsmotor). Bei den Roten sieht es schon schwieriger aus, ist die politische Bremse angesichts fortschreitender Neoliberalisierung doch nur Behauptung. Allenfalls mit der strikten Einhaltung der Schuldenbremse ist trotz anderslautender Versprechen bei der SPD noch zu rechnen. Spätestens seit unaufhörlich von der »schwarzen Ampel« - wohl ein Importprodukt aus Jamaika - die Rede ist, findet sich keiner mehr zurecht im Straßenverkehr. Was soll denn und, vor allem, muss das sein?

Ampeln sind als Verkehrszeichen global durchgesetzt. Aber die lokalen Besonderheiten sind nicht zu leugnen. In der DDR gab es das hübsche Grün-Gelb als Zwischenstufe, die nach der Wiedervereinigung aus dem Verkehrswesen entfernt wurde und nun ihr bundespolitisches Comeback feiert. Wenn Grün und Gelb gleichzeitig blinken, soll das heißen: Hier kann man mal für einen Moment so tun, als spielten Schwarz und Rot und all die überflüssigen Verkehrsteilnehmer keine Rolle. Wo die FDP mit Lindner’scher Scheinlässigkeit verhandelt, da haben die Euphoriker, heißen sie nun Baerbock oder Habeck, nicht viel zu sagen. Grün-Gelb, das hat mit Grün nicht viel zu tun. Es ist eine Warnung für den bedachten Fahrer: Achtung, es wird gleich Gelb!

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