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Prinz Laurent von Belgien: Der Schmarotzer
Belgiens Arbeitslose werden immer dreister: Prinz Laurent hält unverschämt die Hand auf
Früher war auch nicht alles besser. Aber immerhin: Die übersatten Königskinder mussten wenigstens hin und wieder noch zittern, wenn sie es allzu bunt getrieben hatten. Heute haben diese mehr als dreisten Arbeitslosen kaum noch etwas zu fürchten, schon gar nicht den Zorn des Volkes.
Prinz Laurent von Belgien, der Bruder von König Philippe, musste gerade wenigstens eine juristische Niederlage einstecken. Er hatte die Aufnahme in die staatliche Sozialversicherung einklagen wollen, was nun von einem Gericht abgewiesen wurde. Nachdem seine Zuwendungen auf Kosten der Steuerzahler vor wenigen Jahren einmalig um 15 Prozent gekürzt worden waren, erhielt er im vergangenen Jahr die lächerliche Summe von 388 000 Euro, um seinen bescheidenen Lebensstil aufrechtzuerhalten. Das dürfte ihm, auch wenn er selbstredend mietfrei logieren kann, nicht allzu leicht fallen.
Einer normalen Erwerbstätigkeit könne der blaublütige Arbeitsverweigerer nicht nachgehen, ließ er wissen. Seine Biografie scheint ihm recht zu geben. 1962 geboren, ließ er sich an der Königlichen Militärschule ausbilden und hat seitdem mal ein Praktikum hier und mal ein Praktikum da gemacht. Durch Tatendrang ist er jedenfalls nicht in Erscheinung getreten, eher schon durch hemmungslose Raserei mit dem Auto, gute Kontakte zu zweifelhaften Potentaten, einen Prozess wegen Veruntreuung von Geldern und Holocaust-Verharmlosung.
Prinz Laurent Benoît Baudouin Marie von Belgien, so sein vollständiger Name, wird in der Presse gerne als »schwarzes Schaf« der Königsfamilie tituliert. Welch ein Missverständnis! Sämtliche Monarchen und ihre Clans sind die schwarzen Schafe der ganzen Gesellschaft. Laurent ist keine Ausnahme, sondern er steht mustergültig für das Prinzip des königlichen Lebens, das nur auf Kosten der Allgemeinheit möglich ist.
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