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Vonovias Monopoly
Stephan Kaufmann über die Konzentration am Wohnungsmarkt
Das Monopoly am Wohnungsmarkt geht weiter: Am Donnerstag dieser Woche wurde bekannt, dass sich Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia über 60 Prozent an Deutschlands zweitgrößtem Immobilienkonzern, Deutsche Wohnen, gesichert hat, womit der größten Übernahme der deutschen Immobiliengeschichte nichts mehr im Weg steht. Mit rund 550 000 Wohnungen steht das kombinierte Unternehmen nun auch europaweit an der Spitze.
Am gestrigen Freitag wiederum bestätigte Vonovia, man erwäge den Einstieg bei der Adler Group, mit etwa 70.000 Wohnungseinheiten bisher die Nummer sechs in Deutschland. Bei seinem Einstieg macht sich Vonovia einen spekulativen Angriff des britischen Investors Fraser Perring zunutze, der den Aktienkurs von Adler am Mittwoch bis auf rund zehn Euro abstürzen ließ. Vonovia hat nun eine Option, für 14 Euro je Aktie insgesamt 13 Prozent an Adler zu erwerben und kann sich das 18 Monate lang überlegen.
Da die Adler Group in der Vergangenheit hohe Kredite aufgenommen hat, muss sie voraussichtlich einen Großteil ihres Wohnungsbestandes verkaufen, um ihren Schuldenstand zu senken. Mit Vonovia könnte ein Käufer bereitstehen: Wie das »Handelsblatt« aus Insiderkreisen des Konzerns berichtet, bewertet man die Substanz des Wohnungsbestandes von Adler »zum jetzigen Zeitpunkt als sehr gut«. Kommt es zum Kauf, könnte der Gesamtbestand von Vonovia auf über 600.000 Wohneinheiten steigen - zum Vergleich: Deutschlands nunmehr zweitgrößter Immobilienkonzern LEG verfügt nur über 145.000 Wohnungen. Und noch ein Vergleich: 2013 war Vonovia an der Börse 3,8 Milliarden Euro wert - derzeit sind es 30 Milliarden Euro. Die Konzentration am Immobilienmarkt nimmt zu; die Großen wachsen immer weiter, nicht nur in Deutschland, sie gewinnen an Macht - und wer Macht hat, hat Einfluss auf die Politik und auf die Marktpreise. Denn die sind bloß beim Monopoly festgelegt.
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