Ein Sieg für alle Frauen

Das IOC empfiehlt einen neuen Umgang mit trans und inter Sportlerinnen. Ein mutiger Schritt nach vorn.

Das Internationale Olympische Komitee empfiehlt allen Sportverbänden, der Inklusion von inter und trans Athletinnen in Frauenwettbewerben künftig Vorrang zu geben. Schluss mit dem Verbannen von Sportlerinnen, denen auf Basis von Vorurteilen oder dubiosen Studien vorgeworfen wird, unfaire Vorteile zu genießen, oder schlimmer noch, Betrügerinnen zu sein.

Man kann sich zwar wünschen, das IOC hätte gleich Regeln beschlossen, an die sich alle halten müssen, anstatt nur Richtlinien vorzugeben. Aber das würde eine einfache Lösung für ein komplexes Problem suggerieren, die es nicht gibt. Schließlich hat jede Sportart seine Eigenheiten, ebenso wie jeder Mensch. Nun einzugestehen, dass im Einzelfall entschieden werden muss anstatt mit willkürlich festgelegten Grenzwerten, ist bereits ein mutiger Schritt nach vorn – vor allem bei dem kräftigen Gegenwind, der zuletzt aus konservativen Kreisen in den USA herüberwehte.

Setzt sich das IOC durch, wäre es ein Sieg für alle Frauen. Schließlich ist die Teilhabe am Sport ein Menschenrecht. Die Chance, auch zu gewinnen, dagegen nicht. Auch cis-Frauen würde mit den neuen Regeln die Schuld daran genommen, dass aufgrund ihrer Vorurteile und Ängste vor einem unfairen Wettbewerb anderen Frauen die Rechte beschnitten werden.

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