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Schwere Unruhen in den Niederlanden

Bei Demonstration in Rotterdam haben Polizisten mit scharfer Muinition geschossen / Proteste auch in anderen Ländern Europas

  • Lesedauer: 3 Min.

Rotterdam. Randalierer haben in der Nacht zum Sonntag in verschiedenen Städten der Niederlande für Unruhen gesorgt. Jugendliche legten Brände und bewarfen die Polizei mit Feuerwerk. Rund 30 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen.

In Den Haag setzten die Sicherheitskräfte die Mobile Einheit sowie Hunde und Pferde ein, »um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen«, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Fünf Beamte seien verletzt worden. Vor allem Jugendliche hätten mit Feuerwerk geworfen, kleine Brände gelegt und Verkehrsschilder zerstört. Zudem habe jemand einen Stein durch ein Fenster eines Krankenwagens geworfen, der einen Patienten transportierte. Sieben Menschen seien festgenommen worden. Auch an anderen Orten kam es nach Polizeiangaben zu Ausschreitungen vor allem von Jugendlichen.

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Bereits in der Nacht zum Samstag war in Rotterdam eine nicht angemeldete Demonstration gegen Corona-Maßnahmen aus dem Ruder gelaufen, es kam zu regelrechten Straßenschlachten. Dabei schoss die Polizei auch gezielt mit scharfer Munition auf Menschen. Vier Verletzte wurden mit Schusswunden in Krankenhäusern behandelt. Die Demonstration richtete sich gegen Pläne der Regierung, die 2G-Regel für Veranstaltungen und Gaststätten einzuführen.

Am Samstag wurde dann in sozialen Netzwerken im ganzen Land zu Krawallen und Konfrontationen mit der Polizei aufgerufen. In mehreren Orten wie auch Amsterdam und Rotterdam war die Polizei vorsorglich mit einer großen Anzahl von Beamten auf den Straßen präsent.

In Roermond im Süden des Landes nahe der deutschen Grenze bewarfen Dutzende Jugendliche die Polizei mit Feuerwerkskörpern. Auch aus dem nahe gelegenen Stein wurden Unruhen gemeldet. Im Ort Urk im Nordosten von Amsterdam warfen Jugendliche ebenfalls mit Feuerwerk, dort gab es auch mehrere Festnahmen.

Eine Protestkundgebung, die am Samstag tagsüber in Amsterdam stattfand, blieb dagegen weitgehend ruhig. An ihr beteiligten sich mehrere tausend Menschen. Rund 1000 weitere Gegner der Corona-Restriktionen versammelten sich in der Stadt Breda nahe der belgischen Grenze.

In den Niederlanden gilt wegen steigender Corona-Infektionszahlen seit einer Woche wieder ein Teil-Lockdown. Die Bürger dürfen sich nur mit maximal vier weiteren Menschen in ihren Wohnungen treffen, Beschäftigte sollen möglichst im Homeoffice arbeiten. Geschäfte müssen früher schließen. Außerdem ist derzeit eine 2G-Regelung für manche Orte in Planung. Damit hätten dort nur noch gegen Corona Geimpfte und von Covid-19 Genesene Zutritt.

Auch in anderen Ländern fanden am Wochenende Demonstrationen gegen die Restriktionen zur Eindämmung der neuen Corona-Welle statt. In Wien protestierten am Samstag zehntausende Menschen gegen den ab Montag in ganz Österreich geltenden Lockdown und die Einführung einer Corona-Impfpflicht. Auch in Kroatiens Hauptstadt Zagreb gingen tausende Kritiker von Corona-Restriktionen auf die Straße. In Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen beteiligten sich etwa tausend Menschen an einem solchen Protest, in Schwedens Hauptstadt Stockholm mehrere hundert.

Nach gewaltsamen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen im französischen Überseegebiet Guadeloupe wurden Elitesoldaten entsandt, um die Einhaltung einer nächtlichen Ausgangssperre zu überwachen. Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen mit tausenden Teilnehmern gab es zudem in Sydney und anderen australischen Städten. Agenturen/nd

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