- Kommentare
- Revolution
Sieg der Straße in Sudan
Martin Ling über das Einlenken des sudanesischen Militärs
Die Sudanesen lassen sich ihre Revolution nicht einfach nehmen. Der Widerstand gegen den Militärputsch am 25. Oktober trägt erste Früchte: Der seitdem unter Hausarrest stehende ehemalige zivile Regierungschef Abdalla Hamdok soll sein Amt wieder aufnehmen. Der mit dem starken Mann Sudans, General Abdel Fattah al-Burhan, geschlossene Deal sieht auch die Freilassung ziviler Politiker vor.
Es ist ein wichtiger Etappensieg, der durch die mutigen Demonstrationen nach dem Putsch eingeleitet wurde. Der Druck der Straße war so stark, dass das Militär an den Verhandlungstisch mit zivilen politischen Kräften und zivilgesellschaftlichen Organisationen zurück musste. Die Beschwichtigungsrhetorik nach dem Putsch, den Fahrplan zur Demokratie beizubehalten, aber unter militärischer Alleinherrschaft, hat nicht verfangen.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
»Die Revolution ist eine Revolution des Volkes. Macht und Reichtum gehören dem Volk. Und nicht dem Militärputsch.« Diese Botschaft des Berufsverbands der Sudanese Professionals Association, in dem viele Akademiker versammelt sind, in den sozialen Medien unmittelbar nach dem Putsch wurde mit Leben erfüllt. Hamdok kann nun mit seinen Reformen weitermachen. Unter den Argusaugen des Militärs, aber immerhin.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.