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Castro gewinnt in Honduras
Martin Ling über den Wahlsieg der linken Präsidentschaftskandidatin
Honduras Rechte hat ein Problem: Der Vorsprung der linken Kandidatin Xiomara Castro ist so groß, dass Wahlbetrug wie 2017 keine realistische Option mehr ist. Das plumpe Manöver der rechten PN, sich mitten in der Wahl eine Stunde nach Öffnung der Wahllokale zum Sieger zu erklären, hat nicht verfangen. Castros Vorsprung von rund 20 Prozentpunkten lässt sich mit keinen rechtmäßigen Mitteln mehr in einen rechten Sieg verwandeln.
Wer die jüngere Geschichte Honduras kennt, wird über den Sieg der Linken keine bedingungslose Freude empfinden können. Der bis dato letzte Wahlsieger aus dem linken Spektrum, Mel Zelaya, Ehemann von Xiomara Castro, musste seine sozialdemokratischen Reformbemühungen 2009 mit einem Putsch bezahlen. Seitdem sorgten die USA tatkräftig dafür, dass nicht das honduranische Volk über seine Zukunft entschied, sondern eine rechte Narco-Diktatur die Regierungsgeschäfte übernahm.
Castro versprach im Wahlkampf ein Ende der Korruption, des Machtmissbrauchs und der Herrschaft des organisierten Verbrechens. US-Präsident Biden hatte einst zugesagt, den Regierungen in Mittelamerika helfen zu wollen, Fluchtursachen zu bekämpfen und dafür auch die Geldschatulle zu öffnen. Mit Castro hätte er nun eine Bündnispartnerin. So er denn will.
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