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Mit Unterhemd und Alkoholfahne
Bruce Willis hört krankheitsbedingt mit der Schauspielerei auf
Es gibt Schauspieler, die sind mit einem Satz in die Annalen der Filmgeschichte eingegangen. Arnold Schwarzenegger als »Terminator« zum Beispiel, als er dem Publikum verspricht: »I’ll be back« (Ich komme wieder). Der 1955 im deutschen Idar-Oberstein geboren Bruce Willis hat sich mit der fünfteiligen »Stirb Langsam«-Filmreihe unsterblich gemacht – zumindest für seine Fans. Darin spielt Willis den Polizisten John McClane, der – stilecht im Unterhemd – den Filmbösewichten den denkwürdigen Satz »Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke!« an den Kopf wirft. Doch mit der Schauspielerei ist für Willis, Sohn eines US-Soldaten und einer deutschen Mutter, nun Schluss. Er leidet seit geraumer Zeit an Aphasie – einer Sprachstörung, die beispielsweise durch Schlaganfälle oder Gehirnblutungen ausgelöst wird.
Willis’ Berufsende ist nüchtern betrachtet nicht weiter tragisch, hat er zuletzt doch eher mit schlechten bis ganz schlechten Filmen von sich reden gemacht. Unvergessen dagegen bleiben neben den ersten drei »Stirb Langsam«-Teilen vor allem seine Rollen in den 90ern: in Quentin Tarantinos »Pulp Fiction«, in dem er den korrupten Boxer Butch Coolidge spielt, oder in »Armageddon« von Michael Bay als Ölbohrexperte Harry Stamper, einem typischen Krach-Bumm-Film mit Happy End. Das Unterhemd zog Willis, der mit einem Emmy und dem Golden Globe Award ausgezeichnet wurde, auch für die Darstellung des versoffenen Privatdetektivs Joe Hallenbeck in »Last Boy Scout« an.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Politisch wird dem Ex-Mann von Schauspielerin Demi Moore eine Nähe zu den konservativen US-Republikanern nachgesagt. Dem widersprach Willis, ihre Positionen aber vertritt er: So verteidigte den Kriegseinsatz der US-Truppen in Irak. Mit den Premium Blues Accelerators spielte er sogar vor den Besatzungssoldaten auf – anders als in Hollywood blieb für sie aber das Happy End aus.
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