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Was stimmt nicht mit dieser Band?
Bereit, immer bereit: Die Toten Hosen werden 40 Jahre alt
Wie lange ist denn das her? Als Die Toten Hosen 1982 auftauchten, waren alle aus dem Häuschen. Die strenge Musikzeitschrift »Sounds«, Vorgängerin der auch schon verstorbenen »Spex«, jubelte bei ihrer allerersten Single »Wir sind bereit«: »Dieser Platte kann man so gut wie alles Positive nachsagen, was einem so einfällt, also zumindest super, spitze, 100 %, 1 A, Goldwert, beste Platte etc.« Auf dem Cover war links unten ein kleiner blauer Stern, darauf stand »Punkrock.« Als ich sie kaufen wollte, ging ich in Darmstadt zu »Uli’s Musicland«. Der Chef war ein vollbärtiger Bluesrockfan, von dem man dachte, er sei »Uli«, auch wenn er Axel hieß. Ich fragte ihn, ob er die Toten Hosen habe und er so: »Willst du mich verarschen?« Als ich meinte, die kommen aus Düsseldorf und ihr Label heißt »Totenkopf«, hätte er mich beinahe rausgeworfen: »Was stimmt nicht mir dir?«
Irgendwann hatte er die Single. Sie war wirklich sehr gut. In dem »wunderschönen Kampflied« (»Sounds«) sang Campino in der ersten Strophe: »Seit heute ist alles Vergangenheit/ Wir hängen rum und warten auf die neue Zeit/ Gebt uns Gewehre für den letzten Streit/ Wir sind bereit.« In der zweiten Strophe kam die Pointe: »Hoch geschlagen ziehen wir uns zurück/ Und nehmen die Leichen unserer Freunde mit«. Auf der Single-Rückseite machten sie sich über Jürgen Engler lustig, damals ein Star in Düsseldorf.
Doch dann kam alles ganz anders. Denn Die Toten Hosen feiern nun ihren 40. Geburtstag, weil sie am 10. April 1982 im Bremer »Schlachthof« erstmals auftraten, der Legende nach angekündigt als »Die Toten Hasen«. Und Jürgen Engler? Bitte wer? Sie sind die erfolgreichste deutsche Band, neben den Ärzten, die zwei Jahre später begannen. Das hieß damals »Funpunk«. Davon spricht heute niemand mehr. Bei »Uli’s« kaufte ich noch die nächsten Singles, doch schon das Debütalbum »Opelgang« war nicht mehr durchgängig toll. Nur live waren sie »100 %, 1 A, Goldwert« - da gibt es keine zwei Meinungen. Und dann saß Campino die Jahrzehnte in den Talkshows ab, »dieser Robert Habeck des Klassenfahrtgelages«, wie ihn Tim Wolff im »nd«. nannte.
Die Lieder hören sich alle sehr ähnlich an. Das ist bei AC/DC auch so. Leider hat »Uli’s« dichtgemacht.
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