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Revision der Impfkampagne
Es braucht fachliche Kriterien für die Bedarfsermittlung der benötigten Vakzinmengen
Es ist besonders plump, wenn eine abgewählte Partei die Regierung für etwas angeht, was sie vorher selbst nicht hingekriegt hat. Die Union zieht gegen SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu Felde, weil dieser zu viel Covid-Impfstoff besorgt hat. Blöd nur, dass unter CDU-Ägide die Beschaffung und der Umgang mit den Lagerbeständen noch chaotischer waren.
Dass Ende Juni mehrere Millionen Dosen zu verfallen drohen, muss dennoch zu denken geben. Nachdem viel Zeit mit der Impfpflicht verplempert wurde, braucht es dringend eine Überarbeitung der erlahmten Impfkampagne. Soll diese wiederbelebt werden und wenn ja wie? Auf welche Impfstoffe will man mit Blick auf die Herbstwelle setzen? Immer neues Boostern mit zunehmend wirkungslosen Vakzinen bringt ja wenig, und auch die Impfwilligen machen da nicht mehr mit.
Auch müsste man fachliche Kriterien für die Beschaffung erarbeiten, statt diese weiter auf willkürliches Ministerhandeln oder Kontakte zu einzelnen Herstellern zu bauen. Der Bedarf ließe sich aus den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) ermitteln. Das würde voraussetzen, dass der Minister endlich aufhört, die Stiko zu bestimmten Aussagen zu drängen – auch eine Unsitte, die der SPD-Mann mit seinem CDU-Vorgänger teilt.
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