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Frau und Fußballerin
Die Torschützenkönigin der EM unterstützt die Kampagne #KeinFrauenfußball
Alexandra Popp ist vieles: 31 Jahre jung, aus dem westfälischen Witten, gelernte Tierpflegerin, als Fußballerin flexibel (Angriff, Mittelfeld, Abwehr) und erfolgreich. Sie gewann mehrmals den deutschen Meistertitel, den Pokal, die Champions League und ist Olympiasiegerin. Seit Sonntagabend ist sie Vizeuropameisterin und wurde mit sechs Treffern Torschützenkönigin der EM.
Was Alexandra Popp nicht ist? Eine Frauenfußballerin. Das ist kein geläufiges Gender-Ungetüm, obwohl die »Taz« tatsächlich schon damit titelte. Es ist einfach falsch. Das wurde in dieser Zeitung schon einige Male erklärt. Aber gern noch mal – so lange Popp und all ihre fußballspielenden Kolleginnen im Zuge der EM die sonst fehlende Aufmerksamkeit bekommen. Frauenfußballerin ist die Ableitung von Frauenfußball – eine Sportart, die es nicht gibt.
»Das ist ein wichtiger Schritt für die Anerkennung der starken Leistungen aller Fußballerinnen«, sagte Popp vor der EM und sprach dabei von der Kampagne #KeinFrauenfußball. Diese hatte VW als verlässlicher Sponsor des Fußballs der Frauen gestartet. Mit einer überzeugenden Argumentation für mehr Gleichberechtigung: »Männer spielen Fußball. Und Frauen spielen Frauenfußball. Genug davon!« Denn: »Frauen spielen keine Frauenpässe und schießen auch keine Frauentore. Frauen spielen Fußball!«
Untröstlich war Alexandra Popp am Sonntag, weil sie im Finale verletzt fehlte. Neben ihr, in der letzten Bankreihe, saß Torhüterin Almuth Schult. Vornweg gingen beide jahrelang gemeinsam im Nationalteam und beim VfL Wolfsburg – mit Leistung und Meinung. Schult erlebt durch die begeisternde EM in England ein Ende der Abwertung: »Wir werden gesehen und das endlich als Fußball und nicht als ›nur‹ der Frauenfußball.« Popp ist ähnlich optimistisch: »Weltweit gewinnt die Diskussion um Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Profisport an Fahrt.«
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