• Sport
  • Missbrauchsskandal im Schwimmsport

Es geht nur mit Druck

Schwimmverband muss Missbrauch stoppen, um zu überleben

Wasserspringer Jan Hempel wurde eigenen Angaben zufolge jahrelang von seinem Trainer missbraucht. Der DSV habe das gewusst und vertuscht.
Wasserspringer Jan Hempel wurde eigenen Angaben zufolge jahrelang von seinem Trainer missbraucht. Der DSV habe das gewusst und vertuscht.

Wenn ein Staatssekretär einem Sportverband mit Kürzungen droht, ist das wichtiger, als man glauben mag. Jene Politiker im zuständigen Innenministerium haben eine Menge Macht bei Verhandlungen um die öffentliche Förderung. Beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) geht es um mehr als fünf Millionen Euro. Jährlich. Und so ist es ein heftiger Schuss vor den Bug, wenn Mahmut Özdemir (SPD) sagt, dass Verbände, die sexualisierte Gewalt dulden oder gar vertuschen, »keinen Cent von Steuermitteln bekommen dürfen«.

Mitten in der Missbrauchsdebatte im DSV musste Özdemir den Verband nicht mal namentlich nennen. Dessen Funktionäre wissen genau, wer hier bedroht wird. Seit Jan Hempels ergreifendem Schritt an die Öffentlichkeit melden sich täglich neue Opfer beim DSV. Nicht nur dieser Verband hat solche Fälle zu lange unter den Teppich gekehrt, um sein Image zu schützen. Diesmal aber muss der DSV genau das Gegenteil tun, um finanziell nicht komplett unterzugehen.

Es braucht genau diesen medialen, politischen und monetären Druck, um ein Umdenken zu erwirken. Um Täter anzuzeigen und aus dem Sport zu drängen, Trainer in Sachen Missbrauch verpflichtend zu schulen, Opfern beizustehen. Es ist Schande genug, dass das nicht auch ohne Drohung schon geschah.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.