- Kultur
- »Im Westen nichts Neues«
Fachgebiet harte Jugend
Der Regisseur Edward Berger konkurriert mit »Im Westen nichts Neues« um einen Oscar
Er könnte im März nächsten Jahres den begehrtesten Filmpreis der Welt in den Händen halten: Der Regisseur Edward Berger wurde am Mittwoch von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, mit der Romanverfilmung »Im Westen nichts Neues« ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film geschickt. Autor Erich Maria Remarque schildert in seinem 1929 veröffentlichten Roman die Schrecken des Ersten Weltkriegs, erzählt von einem jungen Soldaten. Das Buch wurde schon für Hollywood (1930) und das amerikanische Fernsehen (1979) verfilmt, Bergers Inszenierung ist die erste deutschsprachige. Die Jury von German Films begründete ihre Entscheidung unter anderem damit, dass Berger »mit Deutlichkeit entlarve, wie ruhmsüchtige, der Welt enthobene Entscheidungsträger mit arroganter Eitelkeit die jungen Soldaten ins Gefecht schicken und ohne Gewissen opfern«.
Berger wurde 1970 in Wolfsburg geboren und studierte Regie an der New York University. In seinen Filmen geht es oft um junge, orientierungslose Menschen, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen. So ist »Gomez – Kopf oder Zahl« (1998), sein erster abendfüllender Spielfilm, eine Milieustudie um einen vernachlässigten 16-jährigen Berliner. Für »Jack« (2014), in dessen Zentrum ein ebenfalls vernachlässigter Zehnjähriger steht, gewann Berger 2015 den Deutschen Filmpreis in Silber. Für die fünfteilige englischsprachige Miniserie »Patrick Melrose« (2018) um einen drogensüchtigen Dandy mit von Missbrauch geprägter Vergangenheit wurde er für einen Primetime-Emmy nominiert und gewann einen British Academy Film Award (Bafta). Berger schreibt oft, wie auch für »Im Westen nichts Neues«, an den Drehbüchern für seine eigenen Produktionen mit. Als Gastdozent lehrte er bereits an der New Yorker Columbia University, der UDK Berlin und der HFF Potsdam.
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