- Kommentare
- Bafög-Reform
Hohe Hürden fürs Studieren
Stefan Otto über die steigenden Mietpreise für WG-Zimmer
Gerade erst im August sind die Bafög-Sätze und die Wohnzuschläge gestiegen. Eine Studie zeigt nun aber, dass diese Erhöhung bei Weitem nicht ausreicht, um die gestiegenen Mietpreise auszugleichen. Ein WG-Zimmer in einer Universitätsstadt kostet demnach jetzt im Durchschnitt satte 44 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Dieser Preissprung komme nicht unerwartet, heißt es beim Moses-Mendelsohn-Institut, das die Untersuchung durchführte. Die letzte Bafög-Erhöhung hat also nicht ausgereicht, um den Lebensstandard der Studierenden zu sichern. Immer mehr von ihnen rutschen in die Armut ab. Das ist politisch offenbar gewollt. Prioritäten werden anderswo gesetzt.
Immerhin wurden Studierende beim letzten Entlastungspaket berücksichtigt, aber ob die Ampel tatsächlich das Bafög regelmäßig erhöht, wie sie es sich in den Koalitionsvertrag geschrieben hat, bleibt unklar. Gesellschaftlich wäre das aber wichtig, weil sonst die Hürden für das Studium ansteigen. Und vor allem jene, die nicht von den Eltern unterstützt werden, haben es schwer. Sie werden es sich gut überleben, ob sie ein Studium aufnehmen – und womöglich verelenden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.