Seenotrettung ohne Trojaner

Matthias Monroy über Gegenwehr zu digitaler Repression

Die »Iuventa« mit der »Sea-Watch 2« vor ihrer Beschlagnahme auf Hoher See.
Die »Iuventa« mit der »Sea-Watch 2« vor ihrer Beschlagnahme auf Hoher See.

Zur Verfolgung von Seenotrettungsorganisationen haben italienische Behörden mindestens 40 Telefone abgehört, berichtet das Magazin »The Intercept« unter Berufung auf 30 000 Seiten Akten aus einem Ermittlungsverfahren. Außerdem wurden die Telefone von Mitgliedern von Ärzte ohne Grenzen mit Trojanern einer italienischen Firma angegriffen. Weitere Informationen besorgte sich die Polizei aus beschlagnahmten Handys, Laptops und Festplatten. Es kann davon ausgegangen werden, dass Dutzende, wenn nicht Hunderte Aktivisten in weiteren Ermittlungen auf diese Weise ausgeforscht wurden.

Der »Pegasus«-Skandal in Europa zeigt, dass Polizei und Geheimdienste in Europa Überwachungssoftware auch gegen missliebige Journalisten, Oppositionelle und sogar Anwälte einsetzen. Derzeit befasst sich im EU-Parlament ein Untersuchungsausschuss damit. Zum Glück gibt es zu der digitalen Repression aber auch praktische Gegenwehr. Organisationen wie Amnesty International oder der Chaos Computer Club sind ansprechbar, Telefone in einem begründeten Verdacht mit einer Prüfsoftware auf staatliche Trojaner zu untersuchen. Danke dafür!

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