- nd-Commune
- Organisation
Mit Leidenschaft für Veranstaltungen
Verlagsmitarbeiterin Paula Perschke organisiert alles – vom Stuhl bis zum Videostream
Geht es um Veranstaltungen, ist die zuständige Mitarbeiterin beim »nd« Paula Perschke. Seit einem Jahr organisiert sie von der nd-Wanderung über Hofkino, Literatursalon und nd.Im Club alles vom Stuhl bis zur Werbung. Ihr aktuelles Projekt: einen Kranz für das Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg organisieren. Gar nicht so einfach, wie man meinen könnte: »Der eine Blumenladen hat sonntags nicht geöffnet, der andere verlangt irrwitzig hohe Preise, zum nächsten müsste man durch die halbe Stadt fahren«, berichtet Paula von diesem Unterfangen. Worauf man sich bei ihr verlassen kann: Der Kranz wird pünktlich zum Gedenken da sein. Genauso wie der Stand des »nd«.
Sie kam vor einem Jahr zum »nd«, als es eine Genossenschaft wurde: »Das fand ich einfach gut, in einem Betrieb zu arbeiten, der auch Mitarbeiterinnen gehört«, begründet sie ihre Bewerbung auf die Verlagsstelle für das Veranstaltungsmanagement. Außerdem wollte sie sich beruflich verändern. Gefunden hat sie für sich einen spannenden Arbeitsbereich – und wie sie es selbst ausdrückt: »Tolle Kollegen in der Marketingabteilung, mit denen viele Ideen auch kurzfristig umsetzbar sind.«
Zuvor war ihre Welt die des Theaters und des Kulturjournalismus. Über 15 Jahre bewegte sie sich auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Erst seit fünf Jahren lebt die Jenaerin in Berlin. Ihr Bachelor-Studium in Theater, Film und Medien schließt sie 2015 in Österreich ab, wo sie erste Stücke inszeniert, als Regieassistenz arbeitet und selbst spielt. Besonders intensiv beschäftigt sie sich mit einer Schweizer Autorin der 1930er und 40er Jahre: Annemarie Schwarzenbach. Paula inszeniert »Frühlingsfieber« und spielt auch selbst mit. Das Stück beschäftigt sich mit einer fiktiven Beziehung zwischen Schwarzenbach und Carson McCullers, zwei Autorinnen, die sich real nur wenige Male begegnet sind.
Nach ihrer Zeit in Österreich geht sie nach Leipzig, wo sie ihren Master erfolgreich abschließt. Und zieht endlich nach Berlin, in die Stadt, in der sie sich kulturell zu Hause fühlt, Sehnsuchtsort ihrer Jugend. Doch obwohl sie theaterbegeistert ist, wird es ihr mit zunehmender Erfahrung und Etablierung zu bunt: Hierarchien, geringe Löhne und nicht enden wollende Arbeit verleiden ihr zunehmend ihre Leidenschaft. Um etwas zu verändern, für mehr Gleichbehandlung und Diversität zu streiten, engagiert sie sich ab 2017 in der Initiative für Solidarität am Theater. Kampflos will sie das Theater nicht aufgeben. Etablierte Hierarchien aufzubrechen ist schwer, und so arbeitet sie immer weniger am Theater und bringt ihre Expertise im kulturellen Bereich zunehmend als Theaterkritikerin und Journalistin ein. Um sich selbst auszudrücken, nimmt die Musik mehr Platz in ihrem Leben ein.
Inzwischen betreibt sie mit »Fauchkrampf!« ein eigenes kleines Label, parallel zu ihrer Punkband Brackwasser, in der sie das Schlagzeug spielt. Was sie sich vornimmt, setzt die 35-Jährige auch um, was neben ihrem Label und ihrer Band jetzt dem »nd« zugutekommt. An ihrem Arbeitsplatz schätzt sie die Kollegialität und dass auch die Kollegen eine Haltung haben. »Menschen, denen alles egal ist und die sich nicht engagieren«, findet sie »furchtbar«.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.