Schicksal der Leuchttürme

Megasubventionen für neue Fabriken sind gefährlich

Bekanntlich stehen Leuchttürme einsam in der Landschaft herum. Dass sie wirtschaftliche Entwicklungsprozesse in einer Region anstoßen, ist aus der Geschichte nicht bekannt. Und so könnte es auch bei den industriellen Leuchtturmprojekten sein, um die derzeit vielerorts mit immer größeren Fördersummen gebuhlt wird. Eine Million Euro pro Arbeitsplatz sollen es bei der geplanten Chipfabrik in Dresden sein. Ist das noch zu rechtfertigen?

Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Halle, Reint Gropp, sagt nein, gefördert werden sollten Forschung, Entwicklung und innovative Projekte. Dem Ökonomen ist zuzustimmen, denn dies dürfte nachhaltiger wirken; Ansiedlungen kämen dann von allein. Von einem Subventionswettlauf jeder gegen jeden profitieren Unternehmen, die solch üppige Bezuschussung nicht nötig haben.

Für Landes- oder Lokalpolitiker jenseits der High-Tech-Zentren taugen grundsätzliche Erwägungen freilich nicht. Sie brauchen ganz konkrete Jobs und Steuereinnahmen. Doch man begibt sich in Abhängigkeiten – Allerweltsfabriken werden infragestellt, wenn sie nicht profitabel arbeiten. Und nicht vergessen: Leuchttürme in der Seefahrt haben meist ausgedient.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.