Aufstand für Frieden: Keine Querfront mit AfD & Co.

Es waren nicht viele Rechte zu sehen, aber doch einige

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Feministin Alice Schwarzer wird Alice »Brauner« geschimpft und ausgerechnet Romani Rose vom Zentralrat der Sinti und Roma wird vorgeworfen, »mit Nazis zu marschieren«. Solche Vorhaltungen schrieben drei Frauen auf Pappschilder, um am Samstag in Berlin gegen die Friedenskundgebung am Brandenburger Tor zu protestieren. Was sich dort tatsächlich abspielte, konnten sie aus der Entfernung aber nicht sehen. Tatsächlich gab es keine Querfront von Rechten und Linken. Die Kundgebung war auch nicht rechtsoffen. Der vom Marxisten zum extremen Rechten gewendete Journalist Jürgen Elsässer und eine Handvoll Kumpane mit ihrem Transparent »Ami go home« wurden von Linken umringt, die ausdauernd »Nazis raus« riefen und Plakate hielten, auf denen stand: »Mit AfD und Co. ist kein Frieden zu machen«.

Ordner wie Carsten Schulz schauten am Einlass genau hin. »Ganz normale Bürger«, meinte Schulz befriedigt. So leicht ist das heute allerdings nicht zu erkennen. Vielleicht noch bei dem rechten Journalisten Billy Six, der ein Presse-Namensschild um den Hals trug. Wie der Brandenburger AfD-Abgeordnete Lars Hünich aussieht, musste man schon wissen. Er wurde aber nach eigener Darstellung von einigen erkannt und freundlich begrüßt. Und zum Abschluss der Kundgebung stand Oskar Lafontaine, der AfD-Wähler im Vorfeld ausdrücklich eingeladen hatte, Hand in Hand mit Sahra Wagenknecht auf der Bühne.

Diese Kundgebung sollte als rechtsoffen diffamiert werden – egal, wer und wie viele daran teilnehmen. In der riesigen Menge grenzten sich unzählige Demonstranten klar nach rechts ab. Gänzlich unbefleckt blieb die Kundgebung aber nicht. Das gehört zur Wahrheit dazu.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.