• Politik
  • Niederländische Bauernpartei

Caroline van der Plas: Die große Gewinnerin

Caroline van der Plas bringt niederländische Bauernpartei nach vorne

  • Sarah Tekath, Amsterdam
  • Lesedauer: 2 Min.
Caroline van der Plas hatte nach den Bauernprotesten 2019 die Idee zur Gründung der BBB.
Caroline van der Plas hatte nach den Bauernprotesten 2019 die Idee zur Gründung der BBB.

Bei den niederländischen Provinzwahlen am Mittwoch errang die Bauern-Bürger-Bewegung (BBB), eine Mitte-rechts-Partei, einen fulminanten Sieg. Mit noch mehr Stimmen als in den Prognosen erwartet zieht sie mit 15 Sitzen in den Provinzsenat ein. Damit lag die BBB vor der Mitte-rechts-Partei VVD von Regierungschef Mark Rutte.

Hervorgegangen ist die BBB aus den im Oktober 2019 begonnenen und noch anhaltenden Protesten von Bäuerinnen und Bauern gegen Regierungspläne zur Stickstoffreduzierung. Gründerin und Parteiführerin ist die Journalistin Caroline van der Plas.

Politik und Journalismus liegen in van der Plas’ Familie. Ihr Vater war Sportjournalist, die Mutter ist Lokalpolitikerin bei der christdemokratischen CDA in Deventer, der Caroline van der Plas selbst bis 2019 angehörte. Geboren ist sie 1967 in Cuijk en Sint Agatha, einer ehemaligen Gemeinde in Noord-Brabant, als Kind einer irisch-niederländischen Familie. Darum spricht sie ihren Vornamen englisch aus. Heute wohnt sie in Deventer und ist seit dem 31. März 2021 Mitglied der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments. Aktuell ist dies noch der einzige Sitz, den BBB innehat.

Auf der Webseite der Zweiten Kammer schreibt van der Plas: »Ich hatte schon Jahre vor den Bauernprotesten 2019 die Idee für die Bauern-Bürger-Bewegung. Die Unruhen haben wir kommen sehen. Eine gute Vertretung ländlicher Regionen gibt es in der niederländischen Politik nicht, darum habe ich selbst den Anfang gemacht.« So sieht das Narrativ von BBB aus: Bodenständigkeit, Anpack-Mentalität, nah am Menschen auf dem ›platten Land‹, fern von denen an der Macht.

Nach dem Wahlsieg erklärt sie in der Fernsehsendung »Vandaag Inside«: »Wir wurden ignoriert, wir wurden ausgelacht, wir wurden beschimpft. Aber jetzt haben die Niederlande gesprochen.«

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -