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Verschobenes Abitur in NRW: Stress statt Zuckerfest

Sebastian Weiermann kritisiert die Verlegung von Abiprüfungen in NRW.

Wer kennt es nicht: digitale Infrastruktur, die spinnt und ein Vorhaben unmöglich macht. Gut, wenn man einen Plan B in der Tasche hat. Nicht gut, wenn dieser nicht durchdacht ist.

Nach Download-Problemen mussten die für Mittwoch geplanten Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen abgeblasen werden. Das Schulministerium in Düsseldorf hat sie nun auf Freitag verschoben. Ausgerechnet auf Freitag, an dem mit dem Zuckerfest, dem Ende des Ramadans, eines der wichtigsten muslimischen Feiertage ansteht. Normalerweise können sich Schüler*innen und Lehrer*innen zum Zuckerfest formlos vom Unterricht befreien lassen. Bei einer wichtigen Abiturklausur wird davon wohl kaum jemand Gebrauch machen. Das Angebot der Ministerin, einen Nachschreibetermin zu nutzen, ist ein Witz.

Wie auch immer die Entscheidung zustande gekommen ist, den Freitag für die Prüfung auszuwählen. Sie ist zumindest unsensibel und ein Beispiel für Ignoranz. Niemand käme wohl auf die Idee, Klausuren an Weihnachten oder Ostern schreiben zu lassen. Aber mit Muslim*innen kann man es ja machen?

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