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Ulrike Demmer beim RBB: Warum gerade sie?
Ulrike Demmer hat ihren Job als neue Intendantin beim RBB angetreten
Eigentlich ein guter Tag für den Antritt einer neuen Arbeitsstelle: Am gestrigen Freitag nahm Ulrike Demmer ihren Job als Intendantin beim RBB auf. Und ist dann erst einmal ins verdiente Wochenende gegangen. Oder sollte sie etwa den Sonntagsdienst eines Kollegen oder einer Kollegin übernommen haben? Es ist jedenfalls für sie ein holpriger Start. Erst im vierten Wahlgang wurde sie Mitte Juni zur neuen Chefin der ostdeutschen Filiale der ARD gekürt. Das ist noch nicht einmal Bundespräsidenten geglückt, die mitunter auch erst einiger Anläufe bedurften. Demmer folgt auf Patricia Schlesinger, die ob handfester Skandale (Vorteilsnahme, Spesenaffäre, Beraterverträge) im vergangenen Jahr fristlos entlassen wurde. Möge das eine ewige Mahnung in den heiligen Hallen der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten sein.
»Der RBB ist für mich unverzichtbar«, hat Demmer deklariert und ergänzt: Das bleibe jedoch nur so, wenn der Sender weiterhin Qualität liefert. Nun, die Kollegen und Kolleginnen werden sich gewiss bemühen. Gleichwohl ein leichtes Grummeln in Redaktionsstübchen und Studios verständlich wäre: Warum wieder eine Führungskraft aus dem Westen? Kein Zutrauen in ostdeutsche Kreativität und Kompetenz? Hatten wir nicht erst im Frühjahr mal wieder eine Debatte über die unfaire, Proporz nicht gerecht werdende Besetzung von Leitungsfunktionen in Ostdeutschland? Aber man kann ja reden und schwafeln ... Alles für die Katz. Und Unfrieden bleibt in Deutschland.
Ulrike Demmer, geboren 1973 in Solingen, ging in Leverkusen zur Schule, studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin, besuchte noch eine Journalistenschule, bevor sie für ZDF, »Spiegel« und »Focus« arbeitete. 2016 bis 2021 war sie stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Auch dies Anlass für Bedenken: Stante pede aus der großen Politik in ein Medium, das partei- und politikunabhängig sein sollte, Teil der Vierten Gewalt im Staate.
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Bis Donnerstag, zu Vertragsabschluss, soll noch gar nicht ganz klar gewesen sein, ob Demmer die Arbeit aufnimmt. Es wurde noch bis zuletzt um das Gehalt gefeilscht. Es liegt deutlich unter dem der Vorgängerinnen.
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