Islamisten in Essen: Faschisten entgegentreten

Sebastian Weiermann über den Umgang mit islamistischen Aufmärschen

Die Bilder vom islamistischen Aufmarsch in Essen waren erschreckend. Erschreckend vor allem für Kurd*innen, Ezid*Innen und alle anderen, die schon einmal unter der Herrschaft islamistischer Banden gelebt haben und dachten, in Deutschland Sicherheit gefunden zu haben. Erschreckend auch für die, gegen die sich der Hass der Islamist*innen jetzt richtet: Jüd*innen in Deutschland.

Der Wunsch nach einem Kalifat, für das in Essen offen demonstriert wurde, richtet sich auch gegen die Demokratie. Dass viele Politiker*innen nun schärfere Regeln für Versammlungen und Verbote fordern, ist der falsche Weg. Es gehört zur Demokratie, dass friedlich auch für widerwärtige Positionen demonstriert werden darf. Das hat das Bundesverfassungsgericht, etwa in Bezug auf Neonaziaufmärsche, oft genug entschieden. Eine angemessene Antwort auf Aufmärsche, egal ob von deutschen oder islamistischen Faschist*innen, wäre es, aktiv für Grund- und Freiheitsrechte, für Laizismus und eine offene Gesellschaft einzutreten. Auch auf der Straße, nicht nur in Sonntagsreden und Social-Media-Posts.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!