Frieden? Egal

Daniel Lücking kritisiert die Ideenlosigeit bei der Konfliktlösung

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.

Trotz Rüstungsmilliarden und überbordender Solidaritätsbekundungen aus dem Westen ist auch nach 21 Monaten Krieg für die Ukraine kein Sieg in Sicht. Der scheint aber das Mindeste, was als Resultat des russischen Angriffskrieges geduldet wird. So sprach sich Sara Nanni auf dem Parteitag der Grünen gegen ein angebliches Zaudern und Zögern aus, Kiew mit mehr Waffen zu versorgen. SPD-Kanzler Olaf Scholz will ebenso dauerhaft unterstützen. Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) mahnt derweil, dass die Abgaben an die Ukraine die Bundeswehr in immer größere Bedrängnis bringen und fordert mehr Rüstung und Pflichtdienste in einer Armee, die selbstverständlich unbebingt wachsen soll. Die Tausenden Friedensbewegten, die am Samstag in Berlin protestierten, stehen all dem mit ihrer Forderung nach Frieden, Verhandlungen und Abrüstung entgegen. Gut so!

Darüber, wie eine OSZE-Mission in der Ukraine aussehen müsste oder welchen Einfluss eine UN-Mission mit Einrichtung einer neutralen Zone entlang der Frontlinie haben könnte, wird nicht debattiert. Der Einsatz geächteter Waffen aus Nato-Ländern wird in den Bereich bilateraler Abkommen zwischen den Geberländern und der Ukraine verlagert, statt unmissverständlich Position dagegen zu beziehen. Dass international keine Initiative ergriffen wird, Länder aus dem UN-Sicherheitsrat auszuschließen, die nicht als Mindestvoraussetzung den Internationalen Gerichtshof anerkennen und dort bereitwillig für ihr Handeln einstehen, zeugt von prinzipieller Gleichgültigkeit.

Wenn dieser Tage die Regierenden und Rüstungsversessenen nicht einmal mehr an einem – und mag er auch noch so utopisch erscheinen – Weg zum Frieden arbeiten, wird uns das weitere Jahre bis Jahrzehnte im Krieg einhandeln.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -