Abtreibungsgegner geschont

Ulrike Henning über zögerndes Regierungshandeln

Ärztinnen und Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, werden hierzulande immer wieder und immer noch bedroht. Jetzt verlangte auch der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt besseren Schutz für die Praxen. Aber nicht nur Medizinerinnen, die das Gros der Behandlungen durchführen, werden, auch in Mails, beleidigt und angegriffen. Betroffen von Einschüchterungskampagnen sind ebenso Beratungsstellen und nicht zuletzt die Frauen, die hier Unterstützung suchen.

Die Fanatiker gegen die Selbstbestimmung von Frauen müssen in ihrem Kreuzzug gestoppt werden – und hier ist die Bundesregierung im Verzug. Schon so lange, dass zu fragen ist, ob es da etwa eine inhaltliche Übereinstimmung in einigen ministeriellen Amtsstuben gibt. Angeblich ist ein Gesetzentwurf mindestens seit dem Spätherbst in Abstimmung. Auch auf die Empfehlungen einer Regierungskommission zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen muss noch bis Ende März gewartet werden. Ein klares Signal gegen diese Gruppe Ewiggestriger sieht anders aus.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.