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Auf dem Sprung: Luís Montenegro
Der konservative Politiker Luís Montenegro will nach der Wahl Portugals Schicksal lenken
Der Politiker war ihnen wohl etwas zu farblos: Am Mittwoch kippten Klima-Aktivisten dem Führer der konservativen Opposition und Chef der PSD bei einem Auftritt auf Lissabons Tourismusmesse einen Kübel grüne Farbe über den Kopf. Von sämtlichen Parteien wurde die Attacke, die Luís Montenegro nach dem ersten Schreck mit Humor zu nehmen versuchte, einhellig verurteilt. Den ihm und den anderen im Wahlkampf befindlichen Parteichefs nach dem Vorfall vom scheidenden Ministerpräsidenten António Costa (Sozialisten) angebotenen Personenschutz lehnte auch Montenegro dennoch ab.
Für größere Aufgaben sieht er sich gewappnet. Seit zwei Jahrzehnten gehört der Rechtsanwalt aus dem Norden dem Parlament an. Während der Regierungszeit seiner Partei von 2011 bis 2015 folgte er als Fraktionschef treu dem Sparkurs. Seit Mai 2022 steht Montenegro an der Spitze der sogenannten Sozialdemokraten; mit der weit kleineren rechtskonservativen CDS-PP tritt man als Demokratische Allianz (AD) an. Das Ziel heißt Machtwechsel.
Nach allen Umfragen wird die allein regierende PS von Costa mit ihrem Spitzenkandidaten Pedro Nuno Santos bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 10. März keine Mehrheit erhalten. Das gilt allerdings auch für Mitte-rechts. Ausschlaggebend könnte sein, ob Montenegro die rechtsextreme Chega doch mit ins Boot holt – genau 50 Jahre, nachdem die Nelkenrevolution solche Konsorten zum Teufel gejagt hatte. Zwar hat der 51-Jährige eine Koalition mit den Vorgestrigen bislang ausgeschlossen und Chega, dass man für weniger den Steigbügelhalter macht. Doch auch in Portugal schreitet die »Normalisierung« voran, die »Brandmauer« der Konservativen ist so löchrig wie anderswo in Europa.
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