Israel-Fragen beim Einbürgerungstest: Schein-Anti-Antisemitismus

Statt sich auf den wichtigen Kampf gegen Antisemitismus zu fokussieren, betreibt die Ampel lieber Symbolpolitik

Um zu verhindern, dass Antisemiten die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten – so argumentiert das Bundesinnenministerium – müssen Anwärter künftig beim Einbürgerungstest Fragen zum Judentum, der Geschichte Israels und dem Holocaust beantworten. Im neuen Fragenkatalog soll etwa gefragt werden, wie ein jüdisches Gebetshaus heißt oder wann der Staat Israel gegründet wurde. Dass es sich dabei um pure Symbolpolitik handelt, lässt sich schnell feststellen.

Denn der Argumentation des Ministeriums unterliegen zwei völlig absurde Annahmen. Erstens: Kennt eine Person das Wort Synagoge oder das Gründungsjahr Israels nicht, lässt sich daraus Antisemitismus ableiten. Zweitens: Tatsächliche Antisemiten sind nach Vorstellung des BMI nicht in der Lage, simple Fakten auswendig zu lernen, um die Hürde des Einbürgerungstest zu meistern, wenn sie es wollen.

Statt sich auf wirkliche Antisemitismusbekämpfung zu fokussieren, die in Deutschland so dringend nötig ist, verwendet die Bundesregierung lieber Zeit und Ressourcen für Schein-Anti-Antisemitismus.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.