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Berlin: Teure neue Mietverträge
Die Angebotsmieten in Berlin sind um 18,3 Prozent gestiegen
Die Angebotsmieten gallopieren davon. Berlinweit ist ihr Median von 2022 bis 2023 um ganze 18,3 Prozent auf 13,60 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das zeigt der am 17. April erschienene Wohnungsmarktbericht der Berlin Hyp und des Maklerhauses CBRE. Im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten zogen die Mietpreise in Berlin am stärksten an. Die Zahlen des Berichts beziehen sich auf die Auswertung von 23 345 Mietangeboten aus dem Jahr 2023.
Die Mieten steigen in allen Bezirken rasant. Allerdings gibt es große Unterschiede. Am stärksten sind die Mieten 2023 im Bezirk Neukölln gestiegen – um 23,5 Prozent, dicht gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg, wo es 23,2 Prozent waren. Der einzige Bezirk ohne zweistellige Preissteigerung war Steglitz-Zehlendorf mit 9,5 Prozent.
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Was die im Schnitt abgerufenen Mieten betrifft, muss man in Mitte am meisten zahlen: 18 Euro pro Quadratmeter. Es folgen Friedrichshain-Kreuzberg mit 17,86 Euro und Charlottenburg-Wilmersdorf mit 16,93 Euro. Schlusslicht in dieser Statistik ist Spandau. Dort liegt der Medianwert bei 10,31 Euro pro Quadratmeter. Auch wenn der Bezirk Neukölln, was den Anstieg betrifft, Spitzenreiter ist: Dort sind die Mieten noch nicht auf Mitte-Niveau angekommen: Neue Neuköllner*innen zahlen im Median 12,89 Euro.
Die größte Spanne im mittleren Marktsegment – also den angebotenen Wohnungen ohne die teuersten und günstigsten zehn Prozent – findet sich in Mitte: Dort bewegen sich diese Mieten zwischen 6,76 Euro und 26 Euro pro Quadratmeter. Am kleinsten ist die Spanne in Marzahn-Hellersdorf, wo man zwischen 5,74 und 16,03 Euro pro Quadratmeter zahlen muss.
Im oberen Marktsegment, den teuersten zehn Prozent, kletterten die Mieten um 8,7 Prozent auf 26 Euro pro Quadratmeter. Spitzenreiter sind dort Charlottenburg-Wilmersdorf mit 28 Euro, Mitte mit 27,80 Euro und Friedrichshain-Kreuzberg mit 27,59 Euro. Die Mieten in den günstigsten zehn Prozent der angebotenen Wohnungen stiegen um 4,9 Prozent auf 6,25 Euro pro Quadratmeter. Besorgniserregend: In Friedrichshain-Kreuzberg (9,0 Prozent) und Mitte (8,5 Prozent) stiegen auch diese Mieten fast im zweistelligen Bereich.
Der Berliner Mieterverein zeigt sich angesichts dieser erneuten Meldung von enorm steigenden Mieten besorgt. »Das deutet darauf hin, dass der Abschluss eines neuen Mietvertrags zum Preistreiber wird«, sagt Geschäftsführerin Wibke Werner. Die Angebotsmieten seien nach diesen Zahlen doppelt so hoch wie die Bestandsmieten. »Die große Lücke zwischen Bestands- und Angebotsmieten bedeutet, dass der Umzug in eine neue Wohnung für viele Haushalte zu einer Kostenfalle wird.«
Es sei klar, dass bei den Zahlen der Berlin Hyp auch Neubaumieten einfließen, die teils Quadratmeterpreise über 20 Euro haben. Aber: »Das alleine kann diesen Anstieg nicht erklären.« Hier werde das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ausgenutzt. Der Senat verrenne sich, wenn er glaube, alles nur durch Neubau lösen zu können. »Nur wenn es bezahlbaren Wohnraum gibt, kann sich die Situation entspannen. Während im Neubau kaum Wohnungen zu günstigen Mieten entstehen, gehen flankierend noch günstige Mietwohnungen allein durch den Abschluss neuer Mietverträge verloren.« Gerade der Anstieg im niedrigen Marktsegment wie in Friedrichshain-Kreuzberg zeige, dass bei Mietvetragswechseln ehemals günstige Wohnungen teuer neu vermietet würden.
»Die Mietpreisbremse wird in großem Stil umgangen«, sagt Werner. »Wir erleben auch in unseren Beratungen, dass es immer mehr Mieter gibt, deren Verträge befristet sind oder einen Möblierungszuschlag beinhalten.« Diese Klauseln seien oft vorgeschoben, um die Mietpreisbremse zu umgehen. Es sei zwar gut, dass sie verlängert wurde. »Aber es hätte Verschärfungen gebraucht.« Die Ausnahmen müssten gestrichen werden und Verstöße mit einem Bußgeld geahndet werden. »Das Einzige, was Vermietern droht, die gegen sie verstoßen, ist, dass vielleicht zwei von fünf Mietern gegen die überhöhte Miete vorgehen und eine Rückzahlung verlangen.«
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