Copperfield: Achtung, Magier

Dem Fernsehzauberer David Copperfield wird sexuelle Gewalt vorgeworfen

Mit 18 war David Copperfield aus New Jersey einmal der jüngste Zauberer im Verband der Zauberer der USA. In den 80er Jahren wurde er ein sehr berühmter Fernsehzauberer in all’ der Dummheit des Mediums. Denn »gemeinschaftlicher Wahnsinn hört auf Wahnsinn zu sein und wird Magie«, wie schon Novalis wusste, ohne jemals einen Fernsehapparat eingeschaltet zu haben. Erst ließ Copperfield Sportwagen verschwinden, dann Flugzeuge und schließlich sogar die Chinesische Mauer. Kritiker warfen ihm eine gewisse Mechanik vor: Das Medium macht die Tricks, nicht der Mensch.

Originell daran war nichts, es war nur das technisch Mögliche, konsequent kommerzialisiert. Sowenig David Kotkin seinen Künstlernamen erfunden hat (ein Zitat von Charles Dickens), hat er sich seine Fernsehmagie ausgedacht. Douglas Henning hatte damit in den 70er Jahren Erfolge gefeiert. Er kam aus der Hippiebewegung und ließ Tiger und Elefanten verschwinden. Dann wurde er Yogiflieger, ging nach Indien zum Guru und verkaufte seine Ideen, Rechte und Apparate an Copperfield. Der musste diese Tricks nur noch steigern, um 21 Mal den Grammy zu gewinnen. Als er mit Claudia Schiffer, einem der berühmtesten Models ihrer Zeit, liiert war, fragte man sich, wem das mehr nützte. Heute wohnt er sozusagen auf der Bühne in Las Vegas.

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Wenn im Fernsehen alles möglich sein soll, glauben die dort als Stars Beschäftigten oft, das gelte auch für sie. Mehr als ein Dutzend Frauen werfen Copperfield nun sexuelle Übergriffe und Gewalt vor, über mehrere Jahrzehnte, wie der »Guardian« berichtet. Einige sagen, sie seien unter 18 Jahre gewesen. Drei Frauen werfen Copperfield vor, sie unter Drogen gesetzt zu haben. Der »Guardian« beruft sich auf Interviews mit mehr als hundert Menschen und auf Polizei- und Gerichtsakten. Alle Frauen sagen, sie hätten Copperfield durch seine Arbeit kennengelernt. Und diese Arbeit bringt es für ihn mit sich, alles abzustreiten.

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