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Rentenpaket: Eine Kugel Sozialreform
Sarah Yolanda Koss zum Beschluss des Rentenpakets
Hinter Christian Lindner (FDP) möchte man sich nicht um ein Eis anstellen. Eigentlich hatte er sich schon am Weg zum Eisladen für Schokolade entschieden. Kurz vor der Ankunft erschien ihm die Sorte plötzlich nicht mehr hip genug. Jetzt blockiert er die Schlange vor dem Laden und nichts geht weiter. Und während man sich zu fragen beginnt, ob man selbst vielleicht gar kein Eis mehr bekommen wird, nimmt der kleine Christian schließlich doch Schoko.
Langer Rede kurzer Sinn: Das Bundeskabinett hat nun doch das Rentenpaket beschlossen. Damit wird das Rentenniveau bei 48 Prozent gehalten und die Finanzierung erfolgt zum Teil über das Generationenkapital, finanziert über Anlagen auf dem Aktienmarkt. Das Rentenpaket, das Hubertus Heil (SPD) und Lindner bereits im März in exakt dieser Ausführung vorgestellt hatten, ist für Lindner nun »ein sehr gutes Verhandlungsergebnis«, für FDP-Fraktionschef Christian Dürr gar eine »Jahrhundertreform«. Noch vor einer Woche war die Reform von FDP-Fraktionären als unzureichend kritisiert worden. Die Belastung für die künftigen Generationen war ihnen zu hoch. Besonders witzig, da das Generationenkapital aus der Feder der FDP stammt. Warum hat sich Christian nicht gleich zur Schokolade bekannt? Vermutlich, weil auch die FDP keine Ahnung hat, wie Generationengerechtigkeit zu schaffen ist. Da kann sie noch so sehr im Rhythmus mit dem Arbeitgeberverband um eine Anhebung des Rentenantrittsalters trommeln. Besonders brisant: Der Bund nimmt für dieses FDP-Vorhaben Milliarden an Schulden auf, die nicht auf die Schuldenbremse angerechnet werden. Nicht nur hat der kleine Christian allen anderen ihr Eis verweigert – am Ende musste er sich für seine Kugel Taschengeld leihen.
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