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Die Gewalt der Legislative

Prügelei in Parlamenten

Internationaler Tag des Parlamentarismus: Die Gewalt der Legislative

Von wegen schwaches Geschlecht. Auch Frauen leisten sich handfeste Auseinandersetzungen, wie hier Abgeordnete in Seoul beweisen. Erst unlängst ist es im georgischen Parlament während einer Debatte zum sogenannten Agentengesetz zu einer Prügelei zwischen mehreren Volksvertretern gekommen. Der Austausch schlagkräftiger »Argumente« zwischen Politikern ist vielerorts gang und gäbe. Nach einer Prügelei im türkischen Parlament landete ein Abgeordneter auf der Intensivstation. Im Kosovo wurde ein Premier von der Opposition mit Eiern beworfen. Ukrainische Politiker favorisieren den Faustkampf. Inder werfen gern mit Mikrofonen, und in Jordanien hat ein Abgeordneter schon mal seine Kalaschnikow mit ins Hohe Haus gebracht. Beifall im Netz erntete ein südkoreanischer Politiker, der seinen Gegner statt rhetorisch mit einer sauber ausgeführten Judo-Wurftechnik bezwang. Ippon.

Die buchstäbliche Gewalt der Legislative ist kein neumodisches Phänomen, sie hat es zu allen Zeit gegeben. Schon in der Antike, auf der griechischen Agora oder im römischen Senat. Da wurde dann auch mal einer niedergestochen. »Auch du, Brutus?«, stöhnte Caesar, als er blutüberströmt an den Iden des März dahinsank. Im Mutterland des Parlamentarismus, in England, hoffte man derlei opferreiche Ausschreitungen zu verhindern, indem man gebot, dass zwischen Repräsentanten der Regierung und der Opposition mindestens zwei Schwertlängen Abstand einzuhalten sind.

An diesem Sonntag, dem 30. Juni, ist Internationaler Tag des Parlamentarismus, 2018 durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt. Auch in diesem erlauchten Gremium ging es bisweilen heftig zu. Man denke an den seinen Schuh zornig aufs Pult klopfenden Nikita Chrustschow. Und im Zuge der Invasion von USA und Alliierten im Irak flogen auch schon mal Schuhe gegen deren Abgesandte. Was lernt das gemeine Volk daraus? 

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