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Spitzenmedizin regional besser einbinden

Die Deutsche Krebshilfe als wichtige Einrichtung der Forschungsförderung zieht für 2023 eine positive Spendenbilanz

OP-Roboter wie der »Da Vinci Xi« gehören zur Zukunft der chirurgischen Fächer in der Medizin.
OP-Roboter wie der »Da Vinci Xi« gehören zur Zukunft der chirurgischen Fächer in der Medizin.

Die Deutsche Krebshilfe (DKH) gehört zu den Organisationen, die in der Bundesrepublik die Forschung zu onkologischen Erkrankungen fördern. Sie finanziert sich weitgehend durch Spenden und andere freiwillige Zuwendungen aus der Bevölkerung, wie auch der am Mittwoch vorgestellte Geschäftsbericht für das Jahr 2023 belegt. Das Ergebnis bei den Einnahmen von 157,7 Millionen Euro bezeichnete Vorstand Gerd Nettekoven als sehr gut und sprach von einer »großartigen Unterstützung aus der Bevölkerung«.

Diese zeigte sich nicht nur in den Einzelspenden von über 344 000 Privatpersonen sowie von etwa 6700 Unternehmen, die zusammen 34 Millionen Euro brachten. 86 Millionen Euro erhielt die Stiftung zudem aus Nachlässen, oft von verstorbenen Krebspatienten oder Angehörigen. Einnahmen kommen auch aus Aktionen, Veranstaltungen oder Kondolenzspenden. Öffentliche Mittel stehen der gemeinnützigen Organisation nicht zur Verfügung, dafür kann sie unabhängig von wirtschaftlichen und politischen Interessen agieren.

Im Vorjahr wurden Fördermittel in Höhe von 56 Millionen Euro allein für die Grundlagenforschung, die klinische Krebsforschung und die Versorgungsforschung bereitgestellt. Insgesamt kamen 177 neue Initiativen und Projekte zur Verbesserung der Versorgung von Krebspatienten in den Genuss einer Zuwendung.

Die Forschung zur onkologischen Chirurgie ist einer der neuen Förderschwerpunkte. Mit bis zu acht Millionen Euro sollen etwa neue operative Verfahren entwickelt werden. Die operative Entfernung von Tumoren ist oft der erste Schritt in der Behandlung, meist gefolgt von Chemotherapien und/oder Bestrahlung. Bei den Eingriffen werden neue Technologien immer wichtiger, auch um den Patienten unnötige Folgen wie übermäßige Zerstörung gesunden Gewebes zu ersparen.

Dazu beitragen könne robotisch geführte OP-Technik, erklärt Michael Ghadimi, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen. Mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz lässt sich die Navigation während des Eingriffs verbessern oder auch dessen Simulation zur Vorbereitung. »Die Chirurgie hat damit ein großes Potenzial für eine effektive und risikoarme Behandlung von Krebspatienten«, sagt Ghadimi und bedankt sich bei der DKH für die Öffnung für die operative Medizin.

Ein weiterer Schwerpunkt der Förderung ist das Verbundprojekt Onconnect, das über drei Jahre knapp 14 Millionen Euro erhält. Kern dieses Projektes ist das Netzwerk der onkologischen Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Centers – CCC), das seit 2006 entwickelt wird. Im Rahmen des Projekts sollen die Zentren noch enger mit regionalen Kliniken, Fach- und Hausärzten, Selbsthilfegruppen, Reha-Einrichtungen und vielen weiteren Akteuren vernetzt werden.

Obwohl die Wirkungen der Krankenhausreform auch für die DKH noch nicht im Detail absehbar sind, befürworten deren Vertreter die beabsichtigte Tendenz zu mehr Spezialisierung. Die CCC könnten Aufgaben von anderen Krankenhäusern übernehmen, die Zusammenarbeit mit Kliniken im Umfeld würde sich intensivieren. »Für die Onkologie ist die Reform goldwert«, meint Nettekoven. Endlich sollten zertifizierte Zentren für die Versorgung entscheidend werden, wo Patienten die beste Behandlung erhielten.

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