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Ismael »El Mayo« Zambada: Mexikos abgestürzter Drogenboss
Ismael »El Mayo« Zambada vom Sinaloa-Kartell geht den USA ins Netz
Corridos werden in Mexiko Balladen benannt, die anekdotisch die Geschichte eines berüchtigten Banditen oder Helden erzählt. Selbstverständlich ist eine auch Ismael »El Mayo« Zambada García gewidmet, einem Mitgründer des mächtigen Sinaloa-Drogenkartells in Mexiko. Darin heißt es: »Eitelkeit ist der schlimmste Feind dieses Jobs. Schritt für Schritt bin ich die Leiter hinaufgeklettert. Ich bin seit vielen Jahren an der Macht. Diejenigen, die mich stürzen wollten, sehe ich von hier oben aus fallen.«
Lange Zeit war diese Sicht der Dinge aus Sicht von Zambada durchaus korrekt – seit Donnerstagabend nicht mehr. »Das Justizministerium hat zwei weitere mutmaßliche Anführer des Sinaloa-Kartells, einer der gewalttätigsten und mächtigsten Drogenhandelsorganisationen der Welt, in Gewahrsam genommen«, ließ US-Justizminister Merrick Garland verlauten. In El Paso im US-Bundesstaat Texas traf es neben Zambada einen Sohn von Joaquín »El Chapo« Guzmán, der in die USA ausgeliefert und dort 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.
Zambada gehörte mit »El Chapo« zu den Gründern des Sinaloa-Kartells – Ende der 80er Jahre, als der erste moderne Capo (Drogenboss), Miguel Ángel Félix Gallardo, der den Spitznamen »Boss der Bosse« trug, die sieben führenden Sinaloa-Schmuggler an einen Tisch brachte, um das Geschäft regional konfliktvermeidend aufzuteilen. Doch seit Anfang der 90er bekriegen sich Mexikos Kartelle.
Gegen den 76-jährigen Zambada liegen mehrere Anklagen in den USA vor, unter anderem wegen Verschwörung zur Herstellung von Kokain, Heroin, Methamphetamin und Fentanyl, zu Mord und Geldwäsche. Jetzt stellte er sich laut mexikanischer Medien selbst. Der Verfolgungsdruck wurde dem laut der US-Drogenbehörde DEA gesundheitlich angeschlagenen Hünen offenbar zu groß.
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