Kandidatin für Tory-Spitze: Zweiter Anlauf

Kemi Badenoch will an die Spitze der britischen Konservativen

Kemi Badenoch – Kandidatin für Tory-Spitze: Zweiter Anlauf

Nach der schweren Niederlage bei der Unterhauswahl am 4. Juli sind die Tories mal wieder auf der Suche nach einer neuen Führung. Rishi Sunak ist nicht mehr Premier und schmeißt nach nur zwei Jahren auch als Parteichef hin. Die Entscheidung über seine Nachfolge sollen die Mitglieder im Herbst treffen, zuvor wird ein Kongress zwei Kandidaten für das Stechen aussieben. Bis zum Ende der Frist am Sonntag lagen sechs Bewerbungen vor, darunter auch die von Kemi Badenoch. Die Politikerin vom rechten Rand der Partei, die seit 2017 einen Wahlkreis in der nordöstlich von London gelegenen Grafschaft Essex vertritt, liegt bei den Buchmachern vorn. Der Verzicht der ebenfalls als Hardlinerin bekannten Ex-Innenministerin Suella Braverman dürfte ihr in die Karten spielen. Braverman, gleichfalls Liebling der Parteibasis und schon lange scharf auf den Job, musste wegen fehlender Unterstützung aus der Tory-Fraktion aufgeben. Ihren eigenen Sitz konnte Badenoch behaupten, aber auch in Essex stürzten die Tories in der Wählergunst ab.

Die 1996 aus Nigeria eingewanderte Arzttocher steht für starke Ellenbogen statt öffentlicher Wohlfahrt; die pseudolinke Woke-Ideologie und deren Gebote sind ihr bevorzugtes Feindbild. Die 44-jährige Schattenministerin der Tories für den Wohnungsbau und Mutter dreier Kinder hat auch eine Karriere vor der Politik vorzuweisen. Die IT-Ingenieurin arbeitete als Softwareentwicklerin und stieg bei einer Privatbank ins Direktorium auf. Für eine Zeitschrift betreute Badenoch die Rubrik Digitales. Ihr erstes Regierungsamt erhielt sie 2019 unter Boris Johnson, den Kabinetten Truss und Sunak diente sie als Handelsministerin. Beim ersten Anlauf für den Parteivorsitz vor zwei Jahren kam sie unter die letzten Vier.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -