- Politik
- Letzte Generation
Nach Klimaprotesten: Blockaderecht?
Klimaaktivistin Irma Trommer geht nach Karlsruhe
Die Klimaaktivistin Irma Trommer geht in die juristische Offensive. Am Donnerstag reichte die Berliner Schauspielerin eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein. Sie wehrt sich damit gegen ihre Verurteilung wegen Teilnahme an Straßenblockaden der Letzten Generation. Trommer, Jahrgang 1996, verfolgt neben ihrem Engament fürs Klima eine Karriere als Schauspielerin. Ihre Bandbreite umfasst nicht nur die Schauspielerei, sondern auch Gesang und Tanz. Sie beherrscht laut Angaben ihrer Agentur mehrere Musikinstrumente, darunter Flöte, Querflöte und Gitarre.
Unser täglicher Newsletter nd.Kompakt bringt Ordnung in den Nachrichtenwahnsinn. Sie erhalten jeden Tag einen Überblick zu den spannendsten Geschichten aus der Redaktion. Hier das kostenlose Abo holen.
Die Verfassungsbeschwerde von Irma Trommer richtet sich gegen ihre Verurteilung wegen Teilnahme an zwei Straßenblockaden der Letzten Generation im Juli 2022. Sie wurde vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten zu einer Geldstrafe verurteilt, was in Berufung und Revision bestätigt wurde.
Kern der Beschwerde ist die vermutete Verletzung von Grundrechten, insbesondere der Versammlungsfreiheit. Trommer argumentiert, dass die Straßenblockaden von Artikel 8 des Grundgesetzes geschützt seien. Zudem wird die Verurteilung wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte wegen des Festkleben auf der Straße als Verletzung des Bestimmtheitsgebots für Strafgesetze kritisiert.
Die Beschwerde zielt darauf ab, eine höchstrichterliche Klärung zur Bewertung von Klimaprotesten in Form von Straßenblockaden zu erreichen. Trommers Unterstützer*innen kündigen an, dass noch viele weitere Menschen, die wegen Blockaden verurteilt wurden, Verfassungsbeschwerden einlegen könnten. Es gebe hinsichtlich der verfassungsrechtlichen Fragen rund um Straßenblockaden viel Klärungsbedarf.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.