Cem Özdemir: Rechts blinkende Grüne

Cem Özdemir baggert die CDU an, meint Jana Frielinghaus

Rechte Politik, »progressiv« begründet: Damit bewirbt sich Cem Özdemir schon mal als Nachfolger von Baden-Württembergs Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der seit Jahren geräuschlos eine Koalition mit der CDU anführt.
Rechte Politik, »progressiv« begründet: Damit bewirbt sich Cem Özdemir schon mal als Nachfolger von Baden-Württembergs Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der seit Jahren geräuschlos eine Koalition mit der CDU anführt.

Nun, da große Teile des Parteinachwuchses den Grünen den Rücken gekehrt haben, scheinen maßgebliche Politiker noch unbefangener als bisher rechts offene »Realpolitik« zu propagieren – und damit um die Gunst der CDU zu buhlen. So wie Cem Özdemir, Bundeslandwirtschaftsminister und Schwabe mit Migrationsgeschichte. In einem Beitrag für das Feuilleton der »FAZ« stellt er sich als besorgter Vater vor, dessen Tochter schon mal »von Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft und sexualisiert« werde.

Daraus leitet er nicht etwa die Forderung nach besserer demokratischer Bildung und Integration her. Vielmehr reicht ihm das als Begründung dafür, dass das »progressive« Lager nun ganz ideologiefrei für Abschiebungen, Zurückweisungen und Asylverfahren an den EU-Außengrenzen und für »weniger Transferleistungen« eintreten müsse. Mit ähnlich absurden Volten haben die Grünen vor 20 Jahren die Notwendigkeit der Einführung von Hartz IV begründet. Dass ihnen so etwas verlorene Wähler zurückbringt, darf bezweifelt werden.

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