Deutsche Bahn: Wissings Tatenlosigkeit

Rechnungshofkritik zum Umgang mit Deutschen Bahn

Der Rechnungshof lässt kein gutes Haar am Verkehrsminister.
Der Rechnungshof lässt kein gutes Haar am Verkehrsminister.

Nichts scheuen Wirtschaftsliberale mehr als direktes Eingreifen in die Welt der Unternehmen. Es klingt daher paradox, wenn der Bundesrechnungshof kritisiert, dass FDP-Mann Volker Wissing als Verkehrsminister zu wenig Einfluss auf die Deutsche Bahn nimmt und die akuten Probleme auf der Schiene quasi aussitzt. Die Behörde hat recht mit der Diagnose, denn die Steuerungsruppe Wissings hat wenig gebracht. Kein Wunder, denn laut aktuellem Organigramm sind wichtige Posten nur interimsmäßig oder gar nicht besetzt.

Allerdings ist fraglich, ob ein aktiveres Einwirken Wissings, der nicht gerade als Förderer des Schienenverkehrs bekannt ist, das bundeseigene Unternehmen voranbringen würde. Nicht unbedingt positiv muss auch sein, dass der Staat die DB direkt steuert, denn mit jedem Ministerwechsel könnten sich die Prioritäten ändern. Würde nicht eine adäquate Finanzausstattung reichen, damit die DB ihre Aufgaben der Daseinsvorsorge erfüllen kann? Das allerdings ist eine Grundsatzfrage nicht für den Rechnungshof.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.