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Helge Lindh : Ein gefährdeter Sozialdemokrat
Der SPD-Abgeordnete Helge Lindh wird immer wieder bedroht, jüngst von einem »NSU 3.0«.
Sarah Philipp, Vorsitzende der NRW-SPD und die Bundesvorsitzende Saskia Esken nehmen Helge Lindh am Montagabend in die Mitte. Vor einer Wahlkampfveranstaltung wollen die Spitzensozialdemokratinnen ihre Solidarität mit dem bedrohten Bundestagsabgeordneten zeigen. Am Samstag hatte Lindh einen Brief an sein Wahlkreisbüro öffentlich gemacht, in dem ein »NSU 3.0« Lind gedroht hatte, ihn zu »kriegen«. Sein angeblicher »Deutschenhass« und »Ausländerfetisch« seien Gründe dafür, dass er nun »nirgends sicher« sei. Ein weißes Pulver im Brief war nach ersten Erkenntnissen der Polizei harmlos.
Die Drohung vom Wochenende ist nicht die erste gegen Lindh. In sozialen Netzwerken ist der Sozialdemokrat ein beliebtes Ziel extrem rechter Trolle. Er selbst erklärte am Montagabend, dass er nur einen Bruchteil der Bedrohungen veröffentliche. Er sei »teflonartig«: Drohungen perlten in der Regel an ihm ab. Aber manchmal »schaue er sich schon um«.
Helge Lindh gewann 2017 erstmals den Direktwahlkreis Wuppertal, 2021 wurde er wiedergewählt. Im Bundestag sitzt er im Innenausschuss und ist Obmann des Kultur- und Medienausschusses. Für Wuppertal bezeichnet er sich als »Fördermittelterrier«. Nicht nur in Reden macht sich Lindh auch immer wieder gegen Rassismus stark. Ein paar Neonazis ist das offenbar nicht recht. Dabei finden manche, dass Lindhs Engagement viel zu kurz greife: Im Frühjahr 2020 schmissen Linke die Scheiben seines Wahlkreisbüros ein und warfen ihm in einem Schreiben vor, zu wenig zu tun. Es reiche nicht, sich für ein paar Geflüchtete einzusetzen, wenn man gleichzeitig rassistischen Gesetzen zustimme.
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