Historiker Benz

Ermüdend, beleidigend

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin, Wolfgang Benz, lehnt die geplante Veröffentlichung von Adolf Hitlers Buch »Mein Kampf« entschieden ab. Es handele sich bei dem Buch nicht um »die persönlichen Hasstiraden eines Besessenen ohne weiteren Erkenntniswert«, sagte der Historiker. Es sei nicht so, dass man – wie es oft propagiert werde – nach der Lektüre des Buches das Dritte Reich verstehe. »Das ist ein endloser, ermüdender, beleidigender Monolog über Rasse, Reinheit und über die Überlegenheit des deutschen Menschen«, sagte Benz. »Deshalb sehe ich keine Notwendigkeit, dieses Buch jetzt neu zu veröffentlichen.« Es gebe auch bereits genug Ausgaben davon, zudem könne man es aus dem Internet herunterladen.

Das Buch wird seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr aufgelegt. Das Land Bayern hält die Rechte und hat jeden Nachdruck verboten. Wenn 2015 die Urheberrechte ablaufen, darf jedoch jeder den Text veröffentlichen. Das Münchner Institut für Zeitgeschichte (ifz) will das Buch 2015 als wissenschaftlich kommentierte Ausgabe herausbringen, um »rechtsradikalen Neupublikationen ... den Weg zu verbauen«. dpa

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -