Leser spenden nach Döbelner Denkmalstreit
Döbeln (ND-Lasch). Mit beeindruckender Bereitschaft zu Spenden haben ND-Leser dem Rentner Wilfried Bretschneider geholfen, der die Inschrift eines Denkmals vor einem Döbelner Gymnasium »korrigierte« und dafür wegen Sachbeschädigung verurteilt worden war. Auf dem Gedenkstein wird an Opfer von Unrecht und Willkür »1933 – 1989« erinnert. Diese Gleichsetzung von NS-Regime und DDR-Zeit empörte Bretschneider, der die Inschrift mehrmals mit Filzstift änderte. Viele ND-Leser solidarisierten sich mit ihm. Auf einem Spendenkonto gingen binnen anderthalb Wochen 199 Einzelspenden über insgesamt 5428,26 Euro ein. Sie ermöglichen es Bretschneider, eine Geldstrafe und Gerichtskosten von 3424,32 Euro zu begleichen.
»Ich hätte mit einer solchen Hilfe nie gerechnet und bin sehr dankbar«, erklärte Bretschneider: »Nun muss ich weder ins Gefängnis noch mein Motorrad verkaufen.« Er hoffe, dass der Förderverein des Lessing-Gymnasiums zur Einsicht kommt und die Inschrift korrigiert. Weil auch Schadenersatzansprüche gegen ihn denkbar seien, soll das zunächst nicht benötigte Geld auf dem Konto des Rothaus-Vereins in Chemnitz belassen werden. Falls es nicht gebraucht werde, solle die Summe »für einen ähnlichen gemeinnützigen Zweck« weitergereicht werden, versicherte Bret-schneider dem ND.
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