Fleischfressende Pflanzen vergiftet

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Seit Jahren geht die Zahl der fleischfressenden Pflanzen zurück. Ein Hauptgrund ist sicher der Verlust geeigneter Lebensräume. Denn die ungewöhnliche Ernährungsweise dieser Pflanzen – ob nun bei Sonnentau, Venusfliegenfalle oder den vielfältigen Kannenpflanzen (Foto) – entstand im Verlaufe der Evolution als Anpassung an besonders nährstoffarme Standorte. Die fleischfressenden Pflanzen locken Insekten an und verdauen sie, um ihren Stickstoffbedarf zu decken. Doch solche Standorte – Moore etwa – werden immer seltener, nicht zuletzt wegen der Stickstoffverbindungen aus Landwirtschaft und Verkehr.

Eine weitere Bedrohung haben Christopher Moody und Iain D. Green von der britischen Bournemouth University ausgemacht. Im Fachblatt »Enviromental Science & Technology« (DOI: 10.1021/ es9019386) schreiben sie über Versuche, bei denen sie durch kadmium- bzw. kupferhaltiges Futter verseuchte Fliegenmaden auf die fleischfressende Weiße Schlauchpflanze (Sarracenia leucophylla) losließen. Beide Metalle entweichen aus wilden Mülldeponien, Kadmium tritt auch als Verunreinigung von Mineraldünger auf.

Die Untersuchung der Pflanzen zeigte, dass diese Kadmium im Stängel in einem Maße anreichern, das wachstumshemmend wirkt. Kupfer dagegen, ein unentbehrliches Spurenelement, nahmen die Pflanzen nur so viel auf, wie sie benötigten. Moody und Green vermuten deshalb, dass Kadmium am Verschwinden der Pflanzen beteiligt sein könnte.

StS

Foto: ACS/iStock (Printausgabe, NDePaper)

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