UNO-Appell zu weiterer Abrüstung
Ban: Konventionelle Waffen einbeziehen
New York (dpa/ND). Nach den Abrüstungserfolgen bei Atomwaffen mahnt die UNO, nicht die »kleinen Waffen« zu vergessen. »Es sind die konventionellen Waffen, die jeden Tag Leben und Gesundheit so vieler Menschen zerstören«, sagte Generalsekretär Ban Ki Moon in der UNO-Vollversammlung. »Der Atomgipfel in Washington und das START-Abrüstungsabkommen waren Meilensteine, doch bei den kleinen Waffen werden jedes Jahr 1,3 Billionen Dollar umgesetzt.« Deshalb müssten alle Staaten und auch der Sicherheitsrat gegen illegalen Waffenhandel vorgehen. »Bei den gigantischen Problemen der Erde wie Hunger, Klimawandel und Krankheiten können wir keine Kraft und keinen Dollar für Waffen verschwenden«, unterstrich der Koreaner.
Der Präsident der Vollversammlung, Ali Treki, erklärte, dass die meisten Opfer von Waffen Frauen und Kinder seien, gerade in der Dritten Welt. »In der Geschichte wurden Nuklearwaffen erst zweimal eingesetzt und die Folgen waren furchtbar. Kleine Waffen führen aber Tag für Tag zu Tragödien. Abrüstung ist die wichtigste Aufgabe unserer Epoche. Vielleicht ist aber die Abrüstung bei den kleinen Waffen die eigentliche Herausforderung«, so der Libyer.
Die UNO-Botschafter der USA und Russlands forderten dazu auf, Waffen zu verschrotten. In den Arsenalen der beiden Staaten stünden zwar mehr als 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen, sagte Washingtons Gesandte Susan Rice. »Aber wir können nicht allein abrüsten. Wir fordern alle Staaten auf, den Impuls von heute zu nutzen und wirkliche Fortschritte bei der Abrüstung, der Nichtverbreitung von Atomwaffen und der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu machen.« Russlands UNO-Botschafter Witali Tschurkin versicherte, dass sein Land weiter für eine breite Abrüstung eintreten werde. »Wir rufen alle Staaten ohne Ausnahme, vor allem die mit Atomwaffen, auf, sich an den russischen und amerikanischen Bemühungen zu beteiligen und die Abrüstung aktiv zu unterstützen.«
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.