Ausgeträumt

Greifswalder Dompassagen sind pleite

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.
Beste Innenstadtlage, trotzdem pleite: Greifswalds Dompassagen
Beste Innenstadtlage, trotzdem pleite: Greifswalds Dompassagen

Gut 50 000 Einwohner hat die Hansestadt Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) noch, dazu kommen Urlauber und Tagestouristen. Man möchte meinen, da ist etwas zu holen, wenn man etwas verkaufen will. Und kann. Dazu hatte man unter anderem die Dompassagen in der einzigen Flaniermeile der Stadt aufgebaut. Die »erste Adresse« wollte man werden, mit einem Branchenmix aus Mode, Unterhaltung, Kino, Wellness und niveauvoller Gastronomie punkten. Bummeln und Einkaufen auf fast 6000 Quadratmeter – alles in bester Innenstadtlage und mit Parkhaus.

Nun – dreizehn Jahre nach Eröffnung der Dompassagen, nach diversen Umbauten im Gebäude sowie im Management – ist der Traum vorbei. Ausverkaufsschilder, leere Geschäfte und Cafés deuten auf die Pleite. Ende April hat das zuständige Amtsgericht in Aurich die Insolvenz des Wilbers-Firmengeflechts angeordnet. Wilbers, so liest man in vollmundigen Selbstdarstellungen, steht für Bauen und Wohnen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen. Man habe 2700 Wohnungen, dazu Senioren- und Studentenwohnanlagen, Bürogebäude, Ladengeschäfte sowie Einkaufszentren, Hotels, Appartements und Ferienwohnungen auf den Ostfriesischen Inseln. Slogan: »Wir bieten die Räume für Ihre Träume.«

Ausgeträumt. Ein Zwangsverwalter ist eingesetzt, auch für die Dompassagen wird ein neuer Investor gesucht. Laut Ostsee-Zeitung steht auch einer bereit. Und der sieht natürlich wieder eine »Riesenchance«.

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