Merkel reist

Was haben die Kanzlerin und ein Windrad gemein? Beide drehen sich ständig im Kreis. Womit es mit den Gemeinsamkeiten aber auch schon vorbei ist. Das Windrad erzeugt auf diese Weise ganz klimaneutral Strom und bringt die erneuerbare Energiewende ein kleines Stück voran. Angela Merkel hingegen ist mit ihren energiepolitischen Stanzen die Hauptbremserin bei diesem bedeutenden Zukunftsprojekt.

Daran wird auch die am Mittwoch mit dem Besuch bei einer Windanlage im Nordosten begonnene Energiereise der Kanzlerin nichts ändern. Diese soll wohl mediengerecht vorgaukeln, dass sich die schwarz-gelbe Koalition ihr geplantes Energiekonzept nicht von den großen Stromkonzernen vorgeben lässt, sondern sich auch über die Potenziale der Erneuerbaren informiert. Nur sind diese schon seit Jahren bekannt – wenn die Regierungschefin sich darüber jetzt erst informieren muss, zeugt das vor allem von Ignoranz.

Mehr als die x-te Wiederholung von energiepolitischem Wischiwaschi wird Merkel bei der Energiereise nicht von sich geben: Die Atomenergie sei als Brückentechnologie unverzichtbar, das gleiche gelte für neue Kohlekraftwerke mit etwas geringerem CO2-Ausstoß, und irgendwann werde vielleicht das Zeitalter der Erneuerbaren anbrechen. Das alles passt zwar überhaupt nicht zusammen – doch die Koalition wird ihr Energiekonzept, das die fossile Dominanz zementiert, genau darauf aufbauen.

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