»Nahe an der roten Linie«

Ai Weiwei

  • Lesedauer: 1 Min.

Der von den chinesischen Behörden festgenommene Künstler und Bürgerrechtler Ai Weiwei soll sich jetzt wegen »Wirtschaftsverbrechen« vor Gericht verantworten. Das berichtete am Donnerstag die Staatsagentur Xinhua, ohne nähere Angaben zu dem angeblichen Verbrechen oder zum Aufenthaltsort von Ai Weiwei zu machen.

Der weltweit bekannte Künstler, der sich auch häufig in Deutschland aufhielt, war am Sonntag von der Grenzpolizei am Flughafen Peking festgenommen worden und ist seither verschwunden, was internationale Proteste auslöste. Er wollte nach Hongkong fliegen. Am 29. April wollte er außerdem eine Ausstellung in Berlin eröffnen.

Erst am Mittwoch hatten Chinas Staatsmedien ihr Schweigen gebrochen und erstmals über den Fall berichtet. Der Bürgerrechtler sei ein »Außenseiter der chinesischen Gesellschaft«, hieß es in einem in der Zeitung »Global Times« veröffentlichten Kommentar. »Ai Weiwei tut Dinge, die sich andere nicht herausnehmen. Er ist nah an die rote Linie des chinesischen Rechts gekommen«, schrieb das englischsprachige Sprachorgan der Kommunistischen Partei. dpa

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.