Teilerfolg für Kenias Lehrer

Regierung stellt 5000 neue Pädagogen ein

  • Lesedauer: 2 Min.

Nairobi (epd/ND). Der unbefristet angesetzte Streik der Lehrer in Kenias Hauptstadt Nairobi dauerte vier Tage: von vergangenen Dienstag bis Freitag. Damit protestierten sie gegen die Verwendung von Geld aus dem Bildungsbudget für den Haushalt der Armee, wie die kenianische Tageszeitung »Daily Nation« berichtete. Demnach entschied das Parlament vergangene Woche, dass Mittel, die für die Neueinstellung von Lehrkräften vorgesehen waren, stattdessen in den Verteidigungsetat flossen. Nach Angaben der Lehrergewerkschaft fehlen landesweit 75 000 Lehrer an staatlichen Schulen.

Dem Bericht zufolge wurde der Verteidigungsetat um 670 000 Millionen Euro erhöht. Das Geld war durch Einsparungen in verschiedenen Ressorts frei geworden. Ein weiterer Anteil aus den Einsparungen gingen nach Informationen der Zeitung in die Kasse des Parlaments. Denn seit Juni müssen die Abgeordneten Steuern zahlen, wogegen sie sich seitdem wehren. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen deshalb die Steuern bezahlt werden. An den individuellen Bezügen ändert sich dadurch vorerst nichts.

Nach Einschätzung der Lehrergewerkschaft fehlen in Kenia allein an Grundschulen 28 000 Lehrer. Die Folge sind völlig überfüllte Klassen und ein schlechtes Unterrichtsniveau. Kenianer, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder auf Privatschulen.

Aufgrund des Streiks hat die Regierung angekündigt, dass die 18 000 befristet angestellten Lehrer unbefristete Verträge erhalten und dass sie zudem im Januar 5000 neue Lehrer einstellen würde. Die Lehrergewerkschaft akzeptierte am Freitag diesen Kompromissvorschlag, sodass die zehn Millionen kenianischen Schüler seit dieser Woche wieder unterrichtet werden.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.