Nachspiel für MDR-Ballett
Rundfunkrat kritisiert Auftritt in Grosny
Halle (dpa/nd). Der Vorsitzende des MDR-Rundfunkrates, Johannes Jenichen, hat die Teilnahme von Mitgliedern des MDR-Fernsehballetts an einer Gala für den tschetschenischen Republikschef Ramsan Kadyrow kritisiert. »Das geht nicht«, sagte er der in Halle erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung«. Derlei Skandale beeinträchtigten den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, so Jenichen weiter. »Der Rundfunkrat ist da wachsam.« Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Tom Koenigs (Grüne), sagte der Zeitung, er wolle den Auftritt in dem Gremium zur Sprache bringen. »Die sind von allen guten Geistern verlassen«, sagte er. Er werde der Sache nachgehen, denn das gehe über eine Geschmacklosigkeit hinaus.
Auch der MDR selbst hatte den Auftritt von Tänzern des Fernsehballetts auf der Geburtstagsfeier Kadyrows scharf kritisiert. Der Sender bedauerte in einer Mitteilung von Montagabend, dass »vier Damen und zwei Herren« am 5. Oktober in Grosny anlässlich einer Gala aufgetreten sind.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.