Zehn Jahre »PISA-Schock«

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 2 Min.
Karikatur: Christiane Pfohlmann
Karikatur: Christiane Pfohlmann

Am 4. Dezember 2001 wurde er erste internationale Schulleistungsvergleich PISA veröffentlicht. Die Ergebnisse der Studie lösten in Deutschland einen Schock aus: Im internationalen Vergleich rangierte das Land der Dichter und Denker im hinteren Drittel der 31 teilnehmenden OECD-Staaten. In kaum einem anderen Industrieland, so die PISA-Forscher, sei die Zahl der sogenannten Risikoschüler, also jener Jugendlichen, deren Lesekompetenz so schlecht sei, dass sie im Ausbildungssystem keine Chance haben, so hoch wie in Deutschland. Und in kaum einem anderen hoch entwickelten Land ist laut PISA die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft so groß wie hierzulande. Die Ergebnisse wurden in den Nachfolgestudien, die die Kenntnisse in Mathematik und den Naturwissenschaften unter die Lupe nahmen, im Wesentlichen bestätigt. In der jüngsten Studie aus der Testreihe (veröffentlicht 2010) wurde Deutschland jedoch eine positive Entwicklung attestiert.

Zehn Jahre nach dem »PISA-Schock« haben zahlreiche Reformen die Bildungslandschaft in Deutschland verändert: Die Hauptschule wurde zum Auslaufmodell erklärt, standardisierte Vergleichstests sollen die Qualität der Schulbildung verbessern, die Bildungspolitik ist längst kein Stiefkind der Politik mehr. Doch was hat sich im Bildungssystem tatsächlich verbessert? Die Antworten der Bildungsforscher fallen nicht nur positiv aus, wie die beiden Artikel auf dieser Seite dokumentieren.

Im Dezember 2001 war das Medien-Echo auf die PISA-Ergebnisse überwältigend. Zehn Jahre später hat sich die mediale Aufregungsmaschine anderen Themen zugewandt. Die Probleme im deutschen Bildungssystem aber sind nicht weniger geworden.

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