Zivilcourage gegen Nazis gelobt
Gedenken an NS-Opfer im Bundestag
Berlin (nd-vesper). Als Zeitzeuge und Überlebender der Shoah sprach gestern im Bundestag während der Gedenkstunde zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Der 91-Jährige erinnerte sich an den 22. Juli 1942, den Beginn der Deportation der Warschauer Juden in die Vernichtungslager. Der junge Reich-Ranicki war Protokollant, als das »Ausrottungskommando« der SS dem Judenrat die mörderische »Umsiedlung« diktierte.
Zuvor hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert versichert: »Wir gedenken der Juden, der Sinti und Roma, der Homosexuellen, der Menschen mit Behinderungen, der Kranken, der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, der Künstler und Wissenschaftler, die aus rassistischen, politischen oder religiösen Motiven Verfolgten. Wir erinnern auch an diejenigen, die schikaniert, inhaftiert, gefoltert und ermordet wurden, weil sie Widerstand leisteten oder verfolgten Menschen Schutz und Hilfe gewährten.« Der CDU-Politiker lobte den Mut und die Zivilcourage jener Menschen, die sich heute beherzt Aufmärschen von Rechtsextremen entgegenstellten, »nicht wegsehen, Diskriminierungen nicht unwidersprochen stehen lassen«.
In der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau gedachten polnische und israelische Politiker der Opfer des Vernichtungslagers und erinnerten an die Befreiung durch die Rote Armee vor 67 Jahren.
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