Festnahmen vor Papstbesuch in Kuba
Havanna/Silao (AFP/nd). In Kuba sind nach Angaben der Opposition vor dem Besuch von Papst Benedikt XVI. Regierungskritiker festgenommen worden. In Santiago de Cuba, wo der Papst am Montagabend seinen Besuch beginnen wollte, seien mindestens 70 Oppositionelle inhaftiert worden, erklärte das Kubanische Komitee für Menschenrechte und Nationale Versöhnung am Sonntag. Die Regierung verstärke ihre »Repression und Einschüchterung gegen friedliche Dissidenten«. Unter den Inhaftierten seien 15 sogenannte Damen in Weiß, die die Freilassung politischer Häftlinge fordern. Der frühere politische Häftling José Daniel Ferrer sagte gegenüber AFP, die Regierung wolle eine »totale Kontrolle« der Orte, an denen der Papst Messen feiern werde. Es solle jeder Oppositionsprotest unterbunden werden.
Zum Abschluss seiner Mexiko-Reise hatte Benedikt XVI. zu einer friedlichen Beilegung der Konflikte in dem Land aufgerufen. Christi Herrschaft bestehe »nicht in der Kraft seiner Armeen, andere mit Macht und Gewalt zu unterwerfen«, sagte er am Sonntag vor mehr als 350 000 Gläubigen nahe der Stadt León. Viele hätten die Herrschaft »falsch verstanden oder verstehen sie falsch«. Zum Abschluss der Messe erwähnte der Papst Probleme Mexikos wie »Armut, Korruption, häusliche Gewalt, Drogenhandel, Kriminalität und die Krise der Werte«.
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