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Neue Exzellenzen, alte Fehler

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Exzellenzinitiative erzeugt bei vielen der Netzaktivisten großen Unmut. Die unsinnige Antragskonkurrenz gehe zu Lasten der Lehre und das Geld fehle anderswo. Doch »Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) würdigte den Wettbewerb als ›Schub‹ für das deutsche Wissenschaftssystem«, postet www.tagesschau.de (bit.ly/L9XOzO).

Der Kai findet es »eigentlich ein Unding, dass einige Standorte bevorzugt werden. Für mich sind solche Gelder der Beweis dafür, dass die Politik einsieht, dass eine flächendeckende Modernisierung der Hochschulen nicht mehr finanzierbar ist.« Phonomatic meint, dass »deutsche Dichter und Denker sich schon beim Wort ›Elite-Unis‹ im Grabe umdrehen würden. Die Menschen zu fördern, die diese Gesellschaft wirklich verändern werden, das erwartet doch hier nicht ernsthaft jemand von diesen konstruierten Dinosauriern. Das was morgen die Menschen bewegt, findet man nicht in der Agenda irgendeines verkopften Elitenrates.«

Doktor_Fettleb sieht »mittelfristig die Teilprivatisierung der Hochschullandschaft. Stichwort ›Bildung als Investment‹ - Studenten sollen ihr Studium künftig wie eine Dienstleistung kaufen. Dazu werden viele ›Nicht-Elite‹-Unis durch das künstliche Erzeugen und Vergrößern von Unterschieden sturmreif geschossen. Dann kommen ›Wohltäter‹ und ›retten‹ sie. Die Konsequenzen: Abhängigkeit des Bildungswesens von der Macht- und Geldelite, Zugang zu Bildung abhängig von finanziellen Möglichkeiten, Lukratives Geschäftsfeld für ›Investoren‹ und Kreditwirtschaft.

Auf www.zeit.de fragt Herr Wirtler (bit.ly/MNJgm3) nach »der Logik. Man gibt da Gelder hin, wo ohnehin schon alles ziemlich gut verläuft. Dass aber gerade Bildungseinrichtungen Geld brauchen, um ihr Strukturen zu verbessern, die nicht exzellent sind, das geht wohl in die Köpfe der Politikern nicht hinein.« Für strixaluco sollte »eine hervorragende Leistung belohnt werden. Aber eine Belohnung kann nur wirksam sein, wenn sie auf eine einzelne konkrete Spitzenleistung bezogen ist. Das System ›Exzellenzwettbewerb‹ fördert dagegen die fleißigsten Antragsschreiber! Besser wäre eine solide Grundfinanzierung der Forschung und Prämien für konkrete Erfolge.« Young-Arkas schreibt: »Andere Unis müssen bis 2014 abermillionen Euro einsparen. Den meisten Studenten bringen Exzellenzinitiativen gar nichts. Wir brauchen in Deutschland mehr Akademiker. Aber statt einer ordentlichen Durchfinanzierung der Universitäten werden einige wenige Universitäten zu Forschungs-Eliteuniversitäten erklärt, während die Studenten, die wohl Deutschlands einziges Zukunftskapital sind, eher stiefmütterlich behandelt werden. Das Geld wäre besser angelegt, wenn man die Wissenschaftler von Morgen fördert!«

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